Erfolgsfaktoren in der Rehabilitation

Prof. Dr. med. Dennis Nowak, Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Klinikum der Universität München:

Die Erforschung von Erfolgsfaktoren, welche zur Verbesserung beziehungsweise Aufrechterhaltung des Gesundheitszustandes von Menschen in Rehabilitations-Maßnahmen beitragen, ist ein weiterer Baustein der Versorgungsforschung am Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin. Dabei werden neue Maßnahmen konzipiert und im Behandlungsalltag erprobt sowie bestehende Rehabilitationsinterventionen in Kliniken auf ihre Effektivität hin evaluiert. Der Schwerpunkt des Instituts liegt in diesem Bereich vor allem auf arbeitsbedingten Lungenerkrankungen, wie z.B. Asthma oder chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD).
Ziel der pneumologischen Rehabilitation ist eine Verbesserung der körperlichen Belastungsfähigkeit, eine Verminderung der Krankheitssymptome sowie eine Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit im täglichen Leben. Interventionsmaßnahmen beziehen auch hier körperliche, psychische und soziale Aspekte auf der individuellen Ebene sowie die Umgebungsfaktoren in die Behandlung mit ein. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der körperlichen Funktionsfähigkeit der Patienten. Elemente der Lungenrehabilitation sind unter anderem Ausdauer- und Muskeltraining, Gymnastikeinheiten sowie Entspannungs- und Atemübungen. Wichtig ist dabei, dass die Rehabilitations-Maßnahme an die individuelle Situation des Patienten angepasst wird, da diese eine teils sehr eingeschränkte Grundleistungsfähigkeit haben.
Im Bereich der tertiären Prävention können Effekte einer Intervention nicht immer an einer Verbesserung gemessen werden. Die Effektivität einer Maßnahme lässt sich in der pneumologischen Rehabilitation neben der Verbesserung der körperlichen Belastungsfähigkeit teils nur in der Aufrechterhaltung des Gesundheitszustandes messen. Ein weiterer Indikator ist eine Verringerung von Arztbesuchen wegen krankheitsbedingter Verschlechterungen oder eine verringerte Einnahme von Medikamenten. Da die Lungenrehabilitation auf eine Verhaltensveränderung zielt, ist gerade die Evaluation der Langzeitwirksamkeit von Bedeutung.
Ein weiterer Fokus in der Prävention von Lungenerkrankungen liegt in der Raucherentwöhnung. Auch hier geht es um die Effektivität von Maßnahmen, um Erfolgsfaktoren sowie um die Frage, für welche Zielgruppen eine Maßnahme wirksam ist. Raucherentwöhnungsprogramme weisen inzwischen eine gute Effektivität auf, jedoch beschränkt sich diese oft auf bestimmte Personengruppen. Daher dienen die aus den Forschungen gewonnenen Informationen der Weiterentwicklung und Neukonzipierung von zielgruppenspezifischen Angeboten und Herangehensweisen.
Beispielhaft für die Studien, die am Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin im Bereich der pneumologischen Rehabilitation und Raucherentwöhnung durchgeführt wurden, wird das Projekt „Evaluation der stationären Rehabilitation von Patienten mit pneumologischen Berufskrankheiten in den berufsgenossenschaftlichen Kliniken Falkenstein und Bad Reichenhall“ vorgestellt.

Projekt

Evaluation der stationären Rehabilitation von Patienten mit pneumologischen Berufskrankheiten in den berufsgenossenschaftlichen Kliniken Falkenstein und Bad Reichenhall