Bier, Bier-ähnliche Getränke, Rohstoffe für die Bierherstellung - Untersuchungsergebnisse 2007

Laugenabfüllung

Von bayerischen Brauereien wurden vier so genannte "Laugenflaschen" in den Verkehr gebracht. Diese enthielten neben geringen Mengen Bier große Mengen an Lauge, die aus den jeweiligen Flaschenwaschmaschinen der Abfüllbetriebe stammte. Beim Trinken des vermeintlichen Bieres kam es in allen Fällen zu Verätzungen.

Bereits seit 2005 wird bei Betriebskontrollen verstärkt auf den kritischen Punkt Leerflascheninspektion geachtet. In den Brauereien werden zur Erkennung der Laugenflaschen die Abfüllanlagen mit automatischen Inspektionsmaschinen nachgerüstet.

86 Starkbiere wurden auf ihren Sulfit-Gehalt untersucht. Gut ein Drittel dieser Starkbiere lag über dem in der LMKV Anlage 3 vorgegebenen Grenzwert von 10 mg/l.

Diese Substanz ist ein Stoffwechselprodukt der Hefe und gelangt bei der Gärung in das Erzeugnis. Eine Verwendung als Zutat wäre auch nach den Vorgaben des Reinheitsgebotes nicht zulässig.

Reinheitsgebot: Verwendung von Weizenmalz in untergärigen Bieren

Nach den für Bier geltenden rechtlichen Bestimmungen darf untergäriges Bier nur aus den Zutaten Wasser, Gerstenmalz, Hopfen und Hefe bereitet werden. Bei zwei Brauereien wurde für untergärige Biere neben Gerstenmalz auch Weizenmalz verwendet, was gegen das Reinheitsgebot verstößt.

Nitrosamine in Bier und Malz, Sonderuntersuchungsprogramm "Bio"

Nitrosamine (NDMA) können beim Darren des Malzes entstehen und finden sich aufgrund ihrer Löslichkeit vollständig im Bier wieder. Es handelt sich hierbei um potente genotoxische und kanzerogene Stoffe, für die das Minimierungsprinzip zu verfolgen ist.

Bei 200 auf Nitrosaminbelastung untersuchten Proben waren zwei Biere sowie ein Malz enthalten, die den jeweiligen Richtwert für Bier bzw. Malz knapp überschritten.

Im Rahmen dieser Untersuchung wurden aufgrund des Sonderuntersuchungsprogrammes "Bio" bei 25 bayerischen Brauereien ausschließlich Bio-Biere angefordert. Die Lebensmittelüberwachung schickte 20 Biere ein. Eine Probe, ein Dunkles Kellerbier, lag mit einem NDMA-Gehalt von 0,54 µg/kg geringfügig über dem Richtwert von 0,5 µg/kg für Bier. Seit dem letzten Jahr zeichnet sich im Vergleich zu den Vorjahren ein sehr positiver Trend ab: Das Eigenkontrollsystem der Brauereien und Mälzereien zeigt Erfolge.

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