- Startseite >>
- Produkte >>
- Kosmetika >>
- Taetowiermittel
Nanopartikel in farbigen Tätowiermitteln Untersuchungsergebnisse 2018
Hintergrund
Tätowiermittel werden direkt unter die Haut eingestochen und verbleiben zu einem großen Teil in diesem Bereich. Jedoch fand das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Studie heraus, dass ein Teil der Farbpigmente sich in den Lymphknoten ablagert. Dies weist auf eine Wanderung der Farbpartikel im Körper hin, wobei hauptsächlich sehr kleine Farbpigmente im Nanometerbereich (Nanopartikel) in den Lymphknoten gefunden wurden.
Untersuchung zu Partikelgrößenverteilungen in farbigen Tätowiermitteln
Bisher ist nur wenig über die Partikelgrößen der Pigmente in farbigen Tätowiermitteln bekannt. Daher untersuchte das LGL ein breites Spektrum farbiger Tätowierfarben von unterschiedlichen Herstellern. Insgesamt untersuchte das LGL 175 farbige Tätowierfarben mit einer auf Lichtstreuung basierenden Methode, mit der die Größenverteilung der Partikel bestimmt werden kann. Die gefundenen Partikelgrößen reichen von 30 nm bis hin zu 1 μm und belegen die große Bandbreite unterschiedlicher Korngrößen der verwendeten Farbpigmente. Betrachtet man die mittleren Partikeldurchmesser, so zeigt sich, dass insgesamt 56 der untersuchten Tätowierfarben Nanopartikel unter 100 nm enthalten (siehe Abbildung 1).
Viele Tätowierfarben enthalten Gemische unterschiedlicher Farbpigmente, die das LGL mit dem Raster-Elektronenmikroskop eingehender untersucht. Dieses Verfahren liefert neben einer bildlichen Darstellung auch Informationen über die chemische Zusammensetzung der einzelnen Partikel. Das bei vielen Tätowierfarben als weißer Farbstoff zugesetzte Titandioxid besteht zum Beispiel aus eher großen Partikeln und Partikel-Agglomeraten im Bereich von 200 bis 500 nm, wohingegen die organischen Farbstoffe auch Partikel unter 100 nm aufweisen (siehe Abbildung 2).
![Abbildung xx2 zeigt eine elektronenmikroskopische Aufnahme von weißen bis hellgrauen Partikeln unterschiedlicher Größen. Die Partikel wurden auf speziellen Filtern aufgetragen, deren Poren tiefschwarz erscheinen. Zu sehen sind helle Partikelanhäufungen (sogenannte Agglomerate), die aus Titandioxid, einem weißen Farbpigment, bestehen und 200 bis 500 nm groß sind. Daneben sind auch deutlich kleinere Partikel mit Größen von 40 bis 60 nm zu sehen. Diese bestehen aus einem violetten organischen Farbstoff.](pic/nanopartikel_2018_abbildung_2_beschn_402.jpg)
Abbildung 2: Elektronenmikroskopische Aufnahme von Farbpartikeln in
einer Tätowierfarbe bei 83.000-facher Vergrößerung.
Die großen hellen Partikel bestehen aus Titandioxid (ein weißes Farbpigment),
die kleineren, weniger hellen Partikel aus einem violetten organischen Farbstoff.
Fazit
Von den untersuchten 175 farbigen Tätowiermitteln enthalten zehn Partikel über 300 nm, bei allen anderen fand das LGL Partikel unter 300 nm. Je kleiner diese Nanopartikel, desto größer die Möglichkeit, dass ein Teil dieser Partikel im Organismus wandert und sich in den Lymphknoten ablagert. Ob sich die Nanopartikel auch im übrigen Organismus verteilen und welche gesundheitliche Bedeutung daraus folgt, ist bisher noch nicht bekannt.