Arzneimittelrückstände (Pharmakologisch wirksame Stoffe)
Werden erkrankte Tiere mit Medikamenten behandelt, können Reste in den von diesen Tieren gewonnenen Lebensmitteln zurückbleiben und die menschliche Gesundheit negativ beeinflussen. So können sich vor allem bei häufigerem Gebrauch von Antibiotika resistente Keime bilden. Um Verbraucher zu schützen, dürfen einige Wirkstoffe EU-weit nicht für Lebensmittel liefernde Tiere verwendet werden, für andere Wirkstoffe gelten Höchstmengen, die in Lebensmitteln nicht überschritten sein dürfen.
Untersuchungen
Jährlich werden im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) über 12.000 Proben tierischer Herkunft (unter anderem Fleisch, Fisch, Wild, Milch, Eier und Honig) auf Tierarzneimittelrückstände meist zunächst mit schnell durchzuführenden Screeningmethoden getestet. Wird ein Rückstand gefunden, folgt ein aufwendigeres Absicherungsverfahren, mit dem diese Stoffe sicher nachgewiesen und zuverlässig quantifiziert werden können. Insgesamt testet das LGL auf ca. 230 verschiedene mastfördernde Stoffe, Antibiotika, Antiparasitika, Kokzidiostatika, Kortikoide, Schmerz- und Beruhigungsmittel. Auch einige Mykotoxine, Umweltkontaminanten und Schwermetalle werden miteinbezogen.
Nationaler Rückstandskontrollplan
Die überwiegende Mehrzahl der auf Arzneimittelrückstände getesteten Proben wird im Rahmen des Nationalen Rückstandskontrollplans (NRKP) untersucht, der EU-weit nach einheitlichen Kriterien erstellt wird. Die Probenzahlen dieses Plans leiten sich von den Schlacht- und Viehbestandszahlen sowie Produktionsmengen landwirtschaftlicher Erzeugnisse des Vorjahres ab. Die EU gibt einen Mindestprobenumfang, die Verteilung auf geschlachtete und lebende Tiere sowie das Untersuchungsspektrum verbindlich vor. Ergänzt wird dieser europäische Plan durch Untersuchungen auf aktuell relevante Stoffe. So kann flexibel auch auf regionale Besonderheiten reagiert werden.
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