Abwassermonitoring auf SARS-CoV-2
Abwasser - ein Thema, das zweifelsohne geklärt werden muss. So finden sich unter anderem auch Teile des SARS-CoV-2-Virus in den Ausscheidungen infizierter Menschen wieder und können dadurch in Abwasserproben nachgewiesen werden.
Das Ziel einer abwasserbasierten Surveillance ist die systematische und flächendeckende Überwachung des Infektionsgeschehens in ganz Bayern. Um dies zu realisieren, wurden und werden im Rahmen der Gesamtkoordination des LGL folgende Schritte umgesetzt:
- Umfassende Beprobung (in der Regel zweimal wöchentlich) an aktuell 30 Standorten. Somit können 30 % der bayerischen Bevölkerung molekularvirologisch überwacht werden.
- Zentralisierung der Diagnostik (Viruslast und Sequenzierung) durch eine eigens aufgebaute Laborkompetenz am LGL
- Vereinheitlichung des Workflows von Probennahme bis zur Diagnostik
- Vereinheitlichung der Datenstruktur und -verarbeitung
Die Daten werden an unterschiedlichen Standorten erhoben, die mit Mitteln aus dem bayerischen Förderprojekt, dem Bundesprojekt „AMELAG“ oder von den Kommunen selbst gefördert werden. Aktuelle Daten zur Viruslast im Abwasser sowie zur prozentualen Verteilung von Virusvarianten finden sich auf der Bay-VOC Seite unter: https://www.bay-voc.lmu.de/abwassermonitoring
Das Abwassermonitoring stellt den Gesundheitsbehörden, politischen Entscheidungsträgern sowie der interessierten Bevölkerung neben den etablierten Kennzahlen des Coronamonitorings zusätzliche Erkenntnisse zur Entwicklung des Infektionsgeschehens bereit. Dabei ermöglicht das Abwassermonitoring, unabhängig von Einflüssen wie z. B. Teststrategien in der Bevölkerung, einen Trend der Infektionsdynamik von SARS-CoV-2 zu errechnen und abzubilden. Bekannte Parameter wie z. B. Inzidenzen/Prävalenzen, Schwere der Erkrankung, Belastung des Gesundheitswesens oder betroffene Bevölkerungsgruppen können nicht über das Abwassermonitoring erhoben werden, jedoch kann das Abwassermonitoring dabei helfen diese neu zu bewerten. Neben der Überwachung des SARS-CoV-2-Infektionsgeschehens lässt sich das Abwassermonitoring potenziell auf andere Erreger ausweiten.
Bundesweite Daten zur Viruslast im Abwasser finden Sie außerdem auf den Internetseiten des BMG und des RKI:
Weiterführende Informationen zu den Vorläufer-Forschungsprojekten sind abrufbar unter: