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Hunde
Neben der Katze ist der Hund das häufigste Heimtier in Deutschland. Der treue Freund auf vier Pfoten ist als Familienmitglied aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken.
Frühere Tätigkeiten des Hundes wie Wach- und Schutzdienste sowie Hüteaufgaben sind in den Hintergrund getreten. Dafür werden den Tieren viele Selbstverständlichkeiten des normalen menschlichen Alltags wie Auto- und Bahnfahren, durch Menschenmassen gehen, verschiedensten Lärmquellen ausgesetzt sein und sich anfassen zu lassen abverlangt. Auch die Begegnung mit Artgenossen beiderlei Geschlechts und das alleine bleiben können zu Hause oder im Auto sind wichtige Anforderungen an das Tier, um den Alltag mit seinem Menschenrudel meistern zu können. Viele dieser verlangten "Normalverhaltensweisen" müssen jedoch erst langsam antrainiert werden, da sie im normalen Hundeverhalten Aggression und vorwiegend Angst erzeugen würden. Daher ist es umso wichtiger, dass die Hunde durch eine gute Aufzucht und Sozialisation auf ihr künftiges Umfeld vorbereitet werden.
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) berät die Veterinärbehörden vorwiegend bei gewerbsmäßigen Haltungen und Zuchten, aber auch bei schwierigen Einzelfällen.
Wesentliche Gesichtspunkte, die bei Anschaffung eines Welpen zu beachten sind, wurden vom LGL in einem Merkblatt zusammengefasst.
Neben den in Deutschland gezüchteten Hunden kommen immer mehr Hunde aus dem südlichen Ausland in Mode. Diese meist in freilebenden Rudeln aufgewachsenen Hunde verstehen sich zwar bestens mit ihren Artgenossen, aber der ungewohnte Menschenalltag stellt die Hunde häufig vor größere Probleme. Jeder, der sich gerne so einen Hund anschaffen möchte, sollte sich erst genau über die Organisationen, die solche Tiere nach Deutschland verbringen, und die spezifischen Probleme, die mit solchen Hunden auftreten können, informieren. Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) hat hierzu ein ausführliches Merkblatt (Nr. 113) zusammengestellt.
Ein oft diskutiertes Thema bei den Hunden sind Erziehungshilfen. Neben rein mechanischen Hilfen wie Leine, Halsband und Maulkorb sind auch technische Hilfsgeräte im Einsatz. Hierzu zählen beispielsweise der "unsichtbare Zaun" und Geräte, die über Ultraschall, Druckluft oder unangenehme Duftstoffe helfen sollen, dass Hunde nicht mehr bellen. Am häufigsten findet man sogenannte Elektroreizgeräte, die per Fernbedienung betätigt werden und damit ein Einwirken über größere Distanz auf den Hund ermöglichen. Die eindeutige Rechtslage (Verbot der Elektroreizgeräte) wird dabei oftmals ignoriert. Auch hierzu hat das LGL Informationen zusammengestellt.
Seit 2001 gibt es eine für alle Hundehaltungen in Deutschland gültige Tierschutz-Hundeverordnung. Um den Interpretationsspielraum einiger unbestimmter Rechtsbegriffe zu verkleinern und damit einen einheitlicheren Vollzug in Bayern sicherzustellen, wurden vom LGL in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) Vollzugshinweise erarbeitet. Neben gesetzlichen Vorgaben wurden auch wissenschaftliche Arbeiten in Bezug auf die Unterbringung, die Betreuung und den Umgang mit Hunden berücksichtigt.