Gesundheitsversorgung in Bayern
Gesundheitsversorgung beinhaltet Maßnahmen und Leistungen zum Erhalt, zur Förderung und Wiederherstellung der Gesundheit. Entsprechende Leistungen werden von unterschiedlichen Berufsgruppen und Akteuren im Gesundheitswesen erbracht. Viele Bereiche der Gesundheitsversorgung sind auf gesetzlicher Ebene oder durch untergesetzliche Normen geregelt.
Der demografische Wandel, die steigende Lebenserwartung, medizinische Innovationen sowie gesellschaftliche Entwicklungen und Veränderungen im Krankheitsspektrum stellen große Herausforderungen an eine bedarfsgerechte, flächendeckende und wohnortnahe Gesundheitsversorgung in Bayern. Es ist daher erforderlich, die Gesundheitsversorgung mit angemessenen, wirksamen und ökonomisch vertretbaren Maßnahmen weiterzuentwickeln, neue Strategien zu identifizieren und innovative Konzepte der Gesundheitsversorgung zu entwickeln.
Zentrale Themen der Gesundheitsversorgung in Bayern werden durch das Sachgebiet "Bayerische Gesundheitsagentur, Gesundheitsversorgung (GP3)" bearbeitet. Grundlage bilden die Beschreibung und Analyse von Strukturen und Programmen nach fachlich-gesundheitswissenschaftlichen Kriterien. Darauf aufbauend werden Konzepte erstellt, Maßnahmen entwickelt und Innovationen angestoßen, um die Gesundheitsversorgung wissensbasiert weiterzuentwickeln sowie Über-, Unter- und Fehlversorgung zu vermeiden und Chancengleichheit zu ermöglichen.
Beratung und Vernetzung
Das Sachgebiet GP3 entwickelt gemeinsam mit den Akteuren Strategien und Maßnahmen (weiter), deren Einsatz in der Praxis zur Förderung und nachhaltigen Sicherung der Gesundheit der Bevölkerung Bayerns beitragen. Im Fokus stehen dabei ambulante Strukturen auf den Ebenen Land, Bezirk, Landkreis und Gemeinde. Ferner unterstützt es die an der Gesundheitsversorgung Bayerns beteiligten Akteure durch eine kostenfreie fachliche Beratung im Hinblick auf den Aufbau, die Weiterentwicklung und Vernetzung von Strukturen und steuert Impulse für die Versorgungsgestaltung bei.
In diesem Kontext wurde zum einen die Fachliche Leitstelle Gesundheitsregionenplus zur Beratung und Unterstützung der bayerischen Gesundheitsregionenplus etabliert. Diese begleitet unter anderem deren Entwicklung, berät fachlich und fördert den Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Gesundheitsregionenplus.
Zum anderen wurde das Kommunalbüro für ärztliche Versorgung eingerichtet, welches als Kompetenzzentrum Ansprechpartner für Kommunen in Belangen der ärztlichen Versorgung ist. Es berät und unterstützt bayernweit Kommunen hinsichtlich ihrer potentiellen Handlungsoptionen zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung im Sinne einer "Hilfe zur Selbsthilfe".
Förderung und Innovation
Mit dem „Förderprogramm zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung“ will Bayern zudem dem Strukturwandel im Gesundheitswesen begegnen und auch zukünftig für eine qualitativ hochwertige und flächendeckende medizinische Versorgung in allen Landesteilen sorgen: Die Fördersäulen des Förderprogramms „Stipendienprogramm für Medizinstudierende“ und „Niederlassungsförderung“ werden durch die Bayerische Gesundheitsagentur fachlich begleitet.
Das Sachgebiet GP3 berät zudem zu innovativen medizinischen Versorgungskonzepten und erstellt Konzepte der Gesundheitsversorgung.
Versorgungsforschung und E-Health
Um die Gesundheitsversorgungsforschung weiter zu stärken, hat der Freistaat Bayern weiterhin beschlossen, eine Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheitsversorgungsforschung (LAGeV) aufzubauen und eine Informationsplattform Versorgungsforschung eingerichtet. Im Rahmen der LAGeV werden Kompetenzen von Akteuren des Gesundheitswesens und der Versorgungsforschung gebündelt. Sowohl die LAGeV als auch die Informationsplattform Versorgungsforschung basieren auf einer langfristig angelegten Bayerischen Gesundheitsstrategie zur Gesundheitsversorgungsforschung.
Darüber hinaus beinhaltet die Digitalisierung im Bereich des Gesundheitswesens ein vielversprechendes Potential. Ergänzend zu bundesweiten Bestrebungen hat die Bayerische Staatsregierung vor diesem Hintergrund das Digitalisierungsprogramm „BAYERN DIGITAL II“ beschlossen, welches unter anderem Initiativen im Gesundheitswesen beinhaltet. Für die fachliche Flankierung und perspektivisch die organisatorische Betreuung entsprechender Initiativen wurde die Koordinierungsstelle E-Health im Sachgebiet GP3 eingerichtet.