Erkrankung durch Vibrionen in Lebensmitteln

Vibrionen (V.) zählen zu den natürlichen Bewohnern von Meer- und Brackwasser, wobei sie sowohl in tropischen Regionen als auch in gemäßigten Breiten beheimatet sind. Die meisten Arten sind nicht nur salztolerant, sondern salzliebend (halophil), d. h. eine Vermehrung ist nur bei einem entsprechend hohen Salzgehalt möglich. Viele Spezies der Vibrionen (Vibrio spp.) sind sogenannte Umweltvibrionen, die nur in Ausnahmefällen für Erkrankungen des Menschen verantwortlich sind. Vertreter einiger Spezies allerdings können, sofern sie die genetische Ausstattung dazu besitzen, im menschlichen Darm bestimmte Toxine (Giftstoffe) bilden, die u. a. Auslöser der Cholera sind.

V. cholerae, V. parahaemolyticus und V. vulnificus gehören zu den humanen Krankheitserregern in dieser Bakterien-Gruppe. V. cholerae und V. parahaemloyticus zählen als Durchfallerreger zu den Lebensmittelinfektionserregern, während V. vulnificus nicht in erster Linie Durchfall hervorruft, sondern eine septikämische Erkrankung. Diese kann, insbesondere bei Patienten mit Leberschäden, bis zum Tod führen. Lebensmittel, die mit Vibrio-Infektionen in Zusammenhang gebracht werden, sind u. a. Austern, Riesengarnelen und Shrimps. Werden diese Lebensmittel roh oder nicht ausreichend durchgegart verzehrt oder kommt es zu einer Rekontamination bereits durchgegarter Erzeugnisse, kann eine Erkrankung auftreten. Derzeit werden in Deutschland nur wenige Fälle von Vibrio-Infektionen (V. cholerae < 3 importierte Fälle pro Jahr) jährlich gemeldet. Im Lebensmittelbereich gelingt der Nachweis der Erregergruppe allerdings gelegentlich, u. a. in entsprechenden Importprodukten aus wärmeren Regionen (z. B. ungeschälte, rohe Riesengarnelen).

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Untersuchungsergebnisse

2008