Tierhaltung Nutztiere
Abb. 1: Durch fehlerhafte Haltung bedingte Sohlengeschwüre bei geschlachteten Masthähnchen
Nutztiere werden nicht aus Liebhaberei gehalten, sondern um von ihnen Lebensmittel oder andere Produkte wie Häute, Felle, Wolle etc. zu gewinnen. Meistens sind Nutztiere so gezüchtet worden, dass sie eine möglichst hohe Leistung erbringen können. Während ein Wildrind pro Jahr etwa 600–700 Liter Milch produziert, um seinen Nachwuchs zu versorgen, liefern heutige Milchkühe z. B. mit durchschnittlich rund 7.000 Litern das Zehnfache. Einzelne Kühe haben bereits die Marke von 11.000 Litern überschritten. Eine Milchkuh erlebt heute durchschnittlich nur noch 2,5 Melkperioden (Laktationen). Masthähnchen sind mittlerweile in 35 Tagen schlachtreif.
Da mit Nutztieren Geld verdient werden muss und die Erträge für Lebensmittel tierischer Herkunft begrenzt sind, spielt bei ihrer Haltung die Wirtschaftlichkeit eine wichtige Rolle. Durch den hohen Kostendruck und die dadurch bedingte Zucht auf Höchstleisung kann es zu tierschutzrelevanten Zuständen kommen.
Die Überwachung von Nutztierhaltungen ist Aufgabe der Veterinärämter. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) unterstützt die Veterinärverwaltung fachlich auch bei dieser Aufgabe. Es stellt den Veterinärämtern umfangreiches Fachwissen zur Verfügung, begleitet in Einzelfällen Kontrollen von Tierhaltungen, erstellt Gutachten und ist sachverständig vor Gerichten tätig.