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Cobalt
Cobalt ist ein Metall, das in Form verschiedener Salze in vielen Mineralien im Boden vorkommt. Pflanzen nehmen Cobalt über die Wurzeln auf. So gelangt es in die Nahrungskette.
Cobalt als Spurenelement
Mensch und Tier benötigen Spuren von Cobalt zur Bildung von Cobalamin (Vitamin B12), einem Metallkomplex, der für die Blutbildung, den Folsäurestoffwechsel und die Funktion des Nervensystems gebraucht wird.
Um den Bedarf zu decken, sind Cobaltverbindungen in Futtermitteln für bestimmte Tierarten zugelassen.
Der Mensch kann über eine gesteigerte Cobalt-Aufnahme seinen Vitamin B12-Bedarf allerdings nicht decken.
Verwendung
Cobalt wird vielfältig industriell eingesetzt (als Bestandteil von hitzeresistenten Legierungen,in Hartmetallen, als Katalysatoren bei chemischen Reaktionen, zum Schleifen und Schweißen).
Als Gelenkprothesen (so genannte Metall-auf-Metall-Prothesen) sind cobalthaltige Medizinprodukte in der Orthopädie derzeit unverzichtbar.
Verwendung als Pigment und Vorkommen in Bedarfsgegenständen
Abb.: © S_nerudol – Fotolia.com
Durch Farben kommt der Verbraucher über Lederwaren, Werkzeug, Modeschmuck, Piercings oder Porzellan mit Cobalt in Kontakt.
Bei Modeschmuck sowie Piercings handelt es sich um Bedarfsgegenstände mit Hautkontakt. Porzellan dagegen gehört zu den Bedarfsgegenständen mit Lebensmittelkontakt. In einer sauren Umgebung kann das Cobalt evtl. aus glasiertem, blaugefärbtem Porzellan, Steingut, oder Steinzeug freigesetzt werden. Als Beispiel sei die Freisetzung von Cobalt aus Keramiktassen durch Glühwein genannt. Steht der Glühwein längere Zeit in den Tassen, kann er Cobalt aufnehmen. Mit dem Trinken des Glühweins gelangt Cobalt in den Körper.
Auch blau gefärbter Modeschmuck kann evtl. Cobalt enthalten, das sich im leicht sauren Milieu des Schweißes aus dem Modeschmuck
Rechtliche Regelungen für Bedarfsgegenstände
Der Gesetzgeber hat in der Bedarfsgegenständeverordnung bisher keine Grenzwerte für Cobalt festgesetzt
Kann das Element die menschliche Gesundheit schädigen?
Kontakt mit kobalthaltigen Materialien kann beim Menschen zu Hautrötungen, juckenden Hautausschlägen oder Akne führen. Außerdem kann Kobalt wie Nickel eine allergische Kontakt-Dermatitis (Hautentzündung mit Ekzem) verursachen.
Bei Arbeitern an Metallarbeitsplätzen, die neben nickel-, auch cobalthaltigen Stäuben über Jahre ausgesetzt waren, wurde eine erhöhte Häufigkeit an Lungenkrebsfällen beobachtet. Deshalb müssen Arbeiter sich vor Aufnahme derartiger Stäube über die Lunge schützen.
Patienten mit Gelenkprothesen haben eine höhere Cobalt-Belastung, denn durch Abrieb von Prothesenmaterial kann zusätzlich Cobalt in den Körper gelangen. In diesen Patientenkollektiven wurde bisher kein erhöhtes Krebsrisiko festgestellt.
Wie einige Vergiftungsfälle zeigen, führt die einmalige Aufnahme von größeren Mengen Cobalt im Grammbereich über dem Magen-Darm-Trakt zu Erbrechen und Durchfall. Schwere Gesundheitsschäden am Herzen wurden bei den Vergiftungsfällen nur bei Mangelernährung z.B. im Rahmen von Alkoholmissbrauch oder bei bestehenden Nierenschäden festgestellt.
Bei wiederholter Einnahme von Cobalt-Salzen in großen Mengen (20 bis 500 mg pro Tag) über einen Zeitraum von Wochen kann es zu Blutbildveränderungen wie z.B. Erhöhung der Hämoglobinwerte, einer Schilddrüsenunterfunktion, Verschlechterung des Seh- und Hörvermögens kommen.
Verbraucher nehmen üblicherweise viel niedrigere Mengen auf: etwa 10 bis 13 µg/Tag über die Nahrung und ganz geringe Mengen über die Atemluft. Beeinträchtigungen der Gesundheit sind bei dieser Belastung in der Regel nicht zu befürchten.
Weitere Quellen
- Leyssens L et al. (2017). Cobalt toxicity in humans-A review of the potential sou rces and systemic health effects. Toxicology 387:43-56
- Stahl-Pehe A., Heseker H. (2017) Kobalt. Physiologie, Funktionen, Vorkommen und gesundheitliche Aspekte. ErnährungsUmschau 7: M394-M397