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Zentrales Hitzemanagement in Bayern
Unterstützung bei der Hitzeanpassung
Das zentrale Hitzemanagement unter dem Dach des „Bayerischen Kompetenzzentrums für Gesundheitsschutz im Klimawandel“ unterstützt die Kommunen in Bayern bei der Etablierung von Maßnahmen zur Hitzeanpassung (z. B. durch individuelle Beratung, Informationsveranstaltungen oder -materialien). Es fungiert bei Fragen rund um das Thema Hitzeanpassungsmaßnahmen und Hitzeaktionspläne als Beratungsstelle für die Kommunen.
Kontaktieren Sie uns bei Interesse gerne unter: klimawandel@lgl.bayern.de
Warum Hitzeaktionspläne so wichtig sind
Klimaveränderungen, wie etwa eine Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur und das vermehrte Auftreten von Hitzeereignissen, können unter anderem dazu führen, dass der menschliche Organismus zusätzlich belastet wird. Risikogruppen wie beispielsweise ältere Personen, chronisch Erkrankte oder Säuglinge und Kleinkinder sind davon besonders betroffen. Mit Maßnahmen zur Hitzeanpassung können die gesundheitlichen Folgen von Hitzewellen abgemildert werden. In Hitzeaktionsplänen können Maßnahmen für die individuellen Bedarfe und Gegebenheiten einer Kommune oder Einrichtung entwickelt und kommuniziert werden.
Die Mitglieder der vom Bundesumweltministerium (BMUB) geleiteten ehemaligen Bund/Länder-Ad-hoc Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Anpassung an die Folgen des Klimawandels (GAK)“ haben Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit in Deutschland erarbeitet. Sie dienen als Grundlage für die konkrete Erarbeitung und Etablierung von regional abgestimmten, praktikablen Hitzeaktionsplänen. Die Umsetzung erfolgt in Bayern auf der Ebene der Kommunen.
Handlungsempfehlungen
Die Handlungsempfehlungen orientieren sich an den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichten Leitlinien zur Erarbeitung eines Hitzeaktionsplans und bestehen aus acht Kernelementen:
- Zentrale Koordinierung und interdisziplinäre Zusammenarbeit
- Nutzung eines Hitzewarnsystems
- Information und Kommunikation
- Reduzierung von Hitze in Innenräumen
- Besondere Beachtung von Risikogruppen
- Vorbereitung der Gesundheits- und Sozialsysteme
- Langfristige Stadtplanung und Bauwesen
- Monitoring und Evaluation der Maßnahmen
Diese sind nicht zwingend aufeinander aufbauend bzw. nacheinander folgend zu verstehen.
Bei der Umsetzung der acht Kernelemente wird von der WHO ein Vorgehen in fünf Zeithorizonten empfohlen (s. Abbildung):
- Langfristige Entwicklung und Planung
- Vorbereitungen rechtzeitig vor dem Sommer
- Schutz während des Sommers
- Spezielle Maßnahmen während akuter Hitzeperioden/Hitzewellen
- Monitoring und Evaluation
Abbildung: Graphische Darstellung der empfohlenen Zeithorizonte bei der Umsetzung der Kernelemente (modifiziert nach den Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen der ehemaligen Bund/Länder Ad-hoc Arbeitsgruppe "Gesundheitliche Anpassung an die Folgen des Klimawandels (GAK)", lizensiert unter CC-BY 4.0)
Die gesundheitlichen Folgen im Zusammenhang mit vermehrten Hitzeereignissen erfahren zunehmend Beachtung. Die Toolbox „Hitzeaktionspläne in Kommunen: Unterstützung bei der Erstellung von Maßnahmen und Konzepten“ sowie der Handlungsleitfaden zur Konzeption von Hitzeaktionsplänen für Kommunen des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) sollen es Kommunen erleichtern, ihren eigenen, auf die individuellen Strukturen, Bedürfnisse und Mittel angepassten Hitzeaktionsplan zu erstellen. In der Toolbox werden konkrete Maßnahmen beschrieben, weiterführende Informationen und Materialien bereitgestellt sowie Beispiele aus Kommunen als Inspiration vorgestellt. Der Leitfaden enthält wichtige Schritte und Tipps, die sich bei der Planung und Umsetzung eines Hitzeaktionsplans auf kommunaler Ebene in der Praxis als hilfreich erwiesen haben. Die Toolbox, den Leitfaden und weitere Informationen zu den genannten Handlungsempfehlungen sowie Umsetzungsbeispiele aus bayerischen Kommunen finden Sie in den Links und den Downloads in der rechten Seitenspalte. Bei Fragen zu Hitzeaktionsplänen wenden Sie sich bitte an die E-Mail-Adresse klimawandel@lgl.bayern.de.
Foto: Dame und Pflegerin © PantherMedia /Kzenon.
Veranstaltungen zum Thema Hitzeanpassung
Zur Unterstützung der Kommunen bei der Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen zur Hitzeanpassung organisiert das LGL regelmäßig Veranstaltungen. Neben Fachvorträgen zu Klimawandel & Gesundheit werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Impulse für die Praxis zum Thema Hitzeanpassung und Hitzeaktionspläne gegeben. Außerdem können Kommunen Erfahrungsberichte anderer Kommunen hören und sich untereinander austauschen und vernetzen. Die Inhalte der bisherigen Workshops wurden in Form einer Broschüre zusammengestellt.
Zudem fördern wir mit unseren regelmäßigen kommunalen Vernetzungstreffen zum Thema Hitzeanpassung den Austausch und die Vernetzung unter den Kommunen. Melden Sie sich gerne unter klimawandel@lgl.bayern.de, wenn Sie Teil unseres Netzwerks werden wollen.
Videoaufzeichnungen von Fachvorträgen
Einige Fachvorträge der Veranstaltung am 5. Mai 2022 stehen als Videos zur Verfügung und sind nachfolgend zu finden:
Extremwetter – was kommt auf uns zu und was müssen wir tun?
Referentin: Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann, Lehrstuhl und Hochschulambulanz für Umweltmedizin, Universitätsklinikum Augsburg und Helmholtz Zentrum München
Klimawandel & Gesundheit in Bezug auf Pollenflug
Referent: Prof. Dr. Jeroen Buters, Zentrum Allergie und Umwelt (ZAUM), Technische Universität und Helmholtz Zentrum München
Badegewässer und Gesundheit: Veränderte Bedingungen durch Klimawandel
Referentin: Dr. Bernadett Bartha-Dima, Sachbereich Wasserhygiene / Grundsätzliche Angelegenheiten des Trinkwassers, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Bundesweiter Status Hitzeaktionspläne
Referentin: Prof. Dr. Henny Annette Grewe, Fachbereich Pflege und Gesundheit, Hochschule Fulda
Toolbox Hitzeaktionspläne in Kommunen
Referent: Fabian Schreiber, Sachbereich Arbeits- und Umweltmedizin/-epidemiologie, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Erfahrungsbericht aus der Kommune Regensburg: Hitzemanagement 2021
Referentin: Katharina Schätz, Bereich Klimaresilienzmanagement der Stadt Regensburg
Pädagogisch sinnvolle Kommunikationswege: Zielgruppen in der Hitzeanpassung erreichen
Referentin: Dr. Julia Schoierer, Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Klinikum der Universität München
Weiterführende Informationen finden Sie auf unserer Literatur-Seite zum Thema Klimawandel und Gesundheit.
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Allgemeine Informationen zum Thema
Weitere LGL-Artikel
- (Forschungs-) Projekte am LGL im Kontext von Klimawandel und Gesundheit
- Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheitsschutz im Klimawandel (LAGiK)
Aktivitäten des LGL
- Verbundprojekt „Klimawandel und Gesundheit“ in Bayern (VKG)
- Klimaanpassung in der Pflege (KlapP)
- Hitzeschutz einer Gesundheitsregionplus (HitziG)
- Zielgruppenspezifische bürgernahe Risikokommunikation zu Anpassungsmaßnahmen im Bereich Klimawandel und Gesundheit (ZebRA)
- Klimaanpassung in Kindertageseinrichtungen und heilpädagogischen Tagesstätten (KAMEL)