Forschungsprojekt: Hilfestellung zu Klimaanpassungsmaßnahmen in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung sowie heilpädagogischen Tagesstätten (KAMEL)
Kurzbeschreibung
Der Klimawandel stellt aufgrund der Zunahme von Hitzeereignissen und anderer Extremwetterereignesse eine bedeutende Gesundheitsgefahr für uns dar [1]. Zum Beispiel kann Hitze zu Hitzekrämpfen oder Hitzschlägen führen [2]. Ebenso kann eine längere Exposition gegenüber natürlicher UV-Strahlung Hautkrebs verursachen [3].
Kinder sind eine Bevölkerungsgruppe, die stark durch Hitzeereignisse gefährdet ist, denn die Wärmeabgabe des Körpers funktioniert bei Kindern noch nicht so effektiv wie bei Erwachsenen [4]. Zudem weist die Haut von Kindern nur einen niedrigen Eigenschutz vor UV-Strahlung auf [4,5]. Kinder können die Gefahren von Hitze und UV-Strahlung noch nicht selbständig einschätzen und sind deshalb auf die Hilfe von Erwachsenen angewiesen. In Bayern besuchen etwa 450.000 Kinder im Alter von 0-6 Jahren eine Einrichtung der Kindertagesbetreuung oder heilpädagogische Tagesstätten häufig während und bis über die Mittagszeit hinaus. In dieser Zeit ist die UV-Strahlung und Hitze am höchsten. Somit kommt dem pädagogischen Personal die Verantwortung hinzu, in dieser Zeit den Schutz der ihnen anvertrauten Kinder zu gewährleisten.
Es besteht Bedarf an Hilfestellungen und Schulungen für das pädagogische Personal in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung sowie heilpädagogischen Tagesstätten zur Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen um die gesundheitlichen Risiken für Kinder zu reduzieren. Hier setzt das Projekt „KAMEL“ an. Das Projekt wird durch das Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention gefördert.
Ziel des Projektes ist es pädagogisches Personal in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung und heilpädagogischen Tagesstätten in der Umsetzung von Maßnahmen zur Klimaanpassung zu unterstützen. Im Rahmen von Broschüren und einer Online Schulung sollen verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen anwendungsorientiert und zielgruppengerecht vorgestellt sowie Hilfestellungen zur Umsetzung gegeben werden.
Laufzeit: 01.01.2024 bis 31.12.2025
Literatur
- [1] Watts, N., et al., The 2018 report of the Lancet Countdown on health and climate change: shaping the health of nations for centuries to come. Lancet, 2018. 392(10163): p. 2479-2514.
- [2] Umweltbundesamt. Wirkungskomplex: Hitze. 2021 [cited 2022 29.08.];
Available from: https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesundheit/umwelteinfluesse-auf-den-menschen/klimawandel-gesundheit/wirkungskomplex-hitze#hitze. - [3] Baldermann, C., Lorenz, S. UV-Strahlung in Deutschland: Einflüsse des Ozonabbaus und des Klimawandels sowie Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Bundesgesundheitsbl 62, 639–645 (2019). https://doi.org/10.1007/s00103-019-02934-w
- [4] Smith C. J. (2019). Pediatric Thermoregulation: Considerations in the Face of Global Climate Change. Nutrients, 11(9), 2010. https://doi.org/10.3390/nu11092010
- [5] Armstrong, B. K., & Kricker, A. (2001). The epidemiology of UV induced skin cancer. Journal of photochemistry and photobiology. B, Biology, 63(1-3), 8–18. https://doi.org/10.1016/s1011-1344(01)00198-1