Eisen

Eisen ist eines der häufigsten Metalle der Erdkruste. In feuchter Umgebung neigt es zur Korrosion, es entsteht roter Rost.

Wie kommt Eisen ins Trinkwasser?

Eisen kommt natürlicherweise in Mineralien (z.B. Pyrit) vor und ist dadurch auch Bestandteil von Böden. Auch ins Grundwasser und Trinkwasser kann es über eisenhaltige Gesteinsschichten eingetragen werden.

Eisen als essentielles Spurenelement

Für fast alle Lebewesen ist Eisen ein lebensnotwendiges Spurenelement. Mensch und Tier brauchen es für den Aufbau von Proteinen, die Sauerstoff transportieren bzw. speichern: als roter Blutfarbstoff Hämoglobin im Blut, als Myoglobin im Muskel. Hämoglobin und Myoglobin sind Komplexverbindungen mit einem Eisen-Ion, das von einem Porphyrin-Gerüst umschlossen ist. Man spricht vom „Häm-Eisen". Zudem kommt Eisen in zahlreichen Stoffwechselenzymen vor, die für Struktur und Funktion des Nervensystems, für das Immunsystem und bei der Entgiftung des Körpers wichtig sind. Wegen dieser großen Bedeutung des Eisens im Körper, gibt es spezielle Eisen-Speicher- und Transportsysteme. Trotzdem scheidet der Mensch täglich etwa 1 mg Eisen über den Darm und den Schweiß aus. Dieser Verlust muss durch die Aufnahme von Eisen über die Nahrung ausgeglichen werden.

Eisen ist in pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vorhanden. Welche Menge Eisen aus einem Lebensmittel aufgenommen werden kann, ist aber nicht nur vom Eisengehalt des Lebensmittels, sondern auch von der Art der Eisenverbindung und den Begleitumständen der Eisenzufuhr abhängig. Fleisch, Fisch, Geflügel und Wild enthalten Häm-Eisen und sind eine wichtige Eisenquelle. Häm-Eisen kann leicht in den Körper aufgenommen werden (Aufnahmerate 20 bis 30%). Pflanzliche Lebensmittel enthalten meist Eisenverbindungen, die schlechter resorbiert werden (Aufnahmerate nur wenige Prozent). Der Vitamin C-Gehalt aus Früchten oder Obstsäften kann zudem die Eisenaufnahme begünstigen, während Fruchtsäuren z.B. in Spinat die Eisenaufnahme hemmen. Da Vegetarier und Veganer dem Körper kein Häm-Eisen zuführen, müssen sie ihren Eisenbedarf über eine gezielte Auswahl geeigneter eisenreicher pflanzliche Lebensmittel decken.

Die Deutschen Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine tägliche Eisenzufuhr mit der Nahrung zwischen 0,5 mg (Säuglinge im Lebensalter von 0 bis 4 Monaten) bis 15 mg Eisen bei Jugendlichen und Erwachsenen. Schwangere und stillende Frauen brauchen noch größere Eisenmengen pro Tag.

Welche Folgen hat das Element für die menschliche Gesundheit?

Die Höhe der Eisenaufnahme entscheidet darüber, ob Aufnahme und
Ausscheidung sich die Waage halten, ein Eisenmangel oder –überschuss entstehen kann.
Wird über längere Zeit zu wenig Eisen aufgenommen, kann es zunächst zu einem Eisenmangel kommen, der schließlich dazu führt, dass zu wenig des roten Blutfarbstoffs vorhanden ist. Man spricht dann von einer Eisenmangelanämie (Eisenmangelblutarmut). Als Folge kommt es zu Schwäche, Konzentrationsstörungen oder Kopfschmerzen und blasser Haut. Aufgrund der Menstruation, sind Frauen dafür besonders gefährdet.
Es gibt neben dem beschriebenen Eisenmangel, aber auch Gesundheitsschädigungen durch zu hohe Eisenzufuhr. Beispielsweise wurde nach einmaliger Aufnahme von 20 bis 60 mg Eisen pro kg Körpergewicht über Erbrechen, Durchfall, Fieber, Blutgerinnungsstörungen sowie Leber- und Nierenschäden berichtet. Eisenüberladungen über längere Zeit können zu Funktionsstörungen von Leber, Bauchspeicheldrüse und Herz führen.

Welche gesetzlichen Regelungen gibt es?

Die Trinkwasserverordnung gibt einen Grenzwert in Höhe von 0,2000 mg/l vor. Bei Einhaltung dieses Wertes ist das Trinkwasser nicht verfärbt und es tritt auch kein metallischer Geschmack auf. Ein zu hoher Gehalt an Eisen macht eine Aufbereitung des Rohwassers notwendig. Eisen im Trinkwasser stellt kein gesundheitliches Problem dar, es führt nur zu optischen und sensorischen Abweichungen.

Weiterführende Literatur