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Information des Bayerischen Krebsregisters
05.07.2022
Newsletter Juni 2022
Sehr geehrte Damen und Herren, Ziele des Nationalen Krebsplans (NKP) sind unter anderem die Weiterentwicklung von Krebsfrüherkennung, der onkologischen Versorgungsstrukturen und der Qualitätssicherung. Dabei sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen, um qualitativ hochwertige Daten zu erhalten. Ihre Tumordokumentation ist essentieller Bestandteil für die klinische Krebsregistrierung. Das Bayerische Krebsregister bietet Ihnen als meldende Einrichtung daher gerne Meldeschulungen an (weitere Informationen siehe unten). Die im Krebsregister erfassten Daten können Wissenschaft und Forschung zur Verfügung gestellt werden und ergänzen so klinische und epidemiologische Studien. Das Bayerische Krebsregister initiiert Forschungsprojekte und beteiligt sich an diesen. Die Ergebnisse werden veröffentlicht und auf nationalen und internationalen Tagungen, wie dem Deutschen Krebskongress 2022, präsentiert. Weitere Informationen zu eigenen Forschungsarbeiten finden Sie unten. Die landesweite Qualitätskonferenz des Bayerischen Krebsregisters findet, wie im letzten Newsletter bereits angekündigt, am 19. Oktober von 15.00 bis 18.00 Uhr – geplant als Hybridveranstaltung – in Würzburg statt. Fachlich stehen bei der diesjährigen Qualitätskonferenz, die gemeinsam mit dem Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZKF) und dem Comprehensive Cancer Center Würzburg (CCCW) veranstaltet wird, die Entitäten Brustkrebs und Sarkome im Vordergrund. Wir freuen uns, hier unter anderem mit Prof. Wöckel und Prof. Wiegering zwei ausgewiesene Experten für zwei Vorträge und die Podiumsdiskussion gewonnen zu haben. Außerdem freuen wir uns, Ihnen Frau PD Dr. Karin Berger-Thürmel als neue Leitung des Regionalzentrums München vorstellen zu können (siehe unten). Mit den besten Grüßen
Kurzvorstellung Frau PD Dr. Berger-Thürmel - Regionalzentrum MünchenFrau PD Dr. Karin Berger-Thürmel leitet seit Juni 2022 das Regionalzentrum München des Bayerischen Krebsregisters. Diese Aufgabe verbindet sie mit ihrer Tätigkeit als Arbeitsgruppenleiterin „Angewandte Versorgungsforschung & Outcomes Research“ an der Ludwig- Maximilians-Universität München (LMU), Medizinische Klinik und Poliklinik III. Frau Berger-Thürmel hat sich im Bereich Versorgungsforschung an der Medizinischen Fakultät der LMU habilitiert. Ein starker Fokus ihres wissenschaftlichen Interesses ist die Evidenzgenerierung auf Basis von Daten und Informationen aus der Routineversorgung z.B. die Beschreibung von Diagnostik- und Behandlungspfaden, klinischen und patientenberichteten Outcomes sowie Ressourceneinsätzen, um diese in interdisziplinären Fachkreisen zur gemeinsamen Sicherstellung einer bedarfsgerechten und qualitätsorientierten Versorgung in allen bayerischen Regionen zu analysieren. Im Kontext ihrer Aufgaben und der Tätigkeit am Bayerischen Krebsregister und in einer klinischen Einrichtung strebt sie eine intensivierte Zusammenarbeit und den Austausch mit Vertretern aus patientenversorgenden Einrichtungen an. Eigene Veröffentlichung: Vergleich von Trends bei frühem Darmkrebs zwischen Nordamerika und EuropaDr. Sven Voigtländer und Prof. Jacqueline Müller-Nordhorn haben mit ihrem Team eine Correspondence in The Lancet Gastroenterology & Hepatology zum Vergleich von Trends bei frühem Darmkrebs („early-onset colorectal cancer“) zwischen Nordamerika und Europa veröffentlicht. In dem Leserbrief argumentieren sie, dass die Entwicklungen in beiden Konti-nenten ähnlicher sind, als sie auf dem ersten Blick erscheinen. Der Grund dafür sind Unterschiede bei der Datenauswahl hinsichtlich der Berücksichtigung von Lokalisationen und histologischen Subtypen. Darüber hinaus weisen sie auf einen Mangel an Studien zu frühem Darmkrebs aus Europa hin, die zwischen histologischen Subtypen unterscheiden, insbesondere zwischen Adenomen und Adenokarzinomen einerseits und neuroendokrinen Neoplasien andererseits. Den vollständigen Artikel finden Sie unter thelancet.com Datennutzungsanträge – wachsendes Interesse an KrebsregisterdatenMit acht Datennutzungsanträgen im vergangenen Jahr und bereits fünf Anträgen in diesem Jahr zeigt sich ein stetig wachsendes Interesse an den Daten des Bayerischen Krebsregisters. Über diese positive Entwicklung freut sich das Bayerische Krebsregister und möchte Sie weiterhin anregen, Forschungsanträge zu stellen. Es kann Dritten – insbesondere bei Vorliegen eines wissenschaftlichen Interesses – auf Antrag beim Beirat des Krebsregisters gestattet werden, aggregierte, anonymisierte oder pseudonymisierte Daten zu nutzen oder bestehende Studienkohorten mit den Krebsregisterdaten abzugleichen. Zweck, Umfang der Datennutzung, Kosten und Veröffentlichungsrechte sind hierbei vertraglich zu regeln. Die Datennutzung durch Dritte ermöglicht die Untersuchung einer Vielzahl von Fragestellungen, z.B. zeitliche Trends bei der Inzidenz von Krebserkrankungen oder der Verteilung von histologischen Subtypen für bestimmte Krebserkrankungen, die leitliniengerechte Behandlung von Krebserkrankungen oder das Überleben in Abhängigkeit von patienten-, tumor- und versorgungsbezogenen Aspekten. Das Datennutzungsantragsformular und die Variablenliste finden Sie über die Internetseite des Bayerischen Krebsregisters. Bitte kontaktieren Sie die Koordinierungsstelle unter KR-Koordinierungsstelle@lgl.bayern.de im Vorfeld der Einreichung des Antrags, damit wir Sie über die vorliegenden Daten informieren und bei der Antragstellung unterstützen können. MeldeschulungenGerne möchten wir Sie über unsere Meldeschulungen informieren, die zukünftig regelmäßig kostenfrei durch das Bayerische Krebsregister angeboten werden. Die Online-Schulung vermittelt in etwa 1,5 Stunden Basisinformationen zu den Themen gesetzliche Rahmenbedingungen, Meldepflicht und Meldeanlässe, Meldeverfahren, Meldevergütung sowie Datennutzung. Die Schulungstermine können Sie über die Internetseite des Bayerischen Krebsregisters einsehen. Von dort gelangen Sie auch auf die Anmeldeseite. Bei konkreten Fragen können Sie jederzeit Ihr Regionalzentrum kontaktieren. Ihre Ansprechpartner:innen dort stehen Ihnen gerne zur Verfügung. Deutscher Krebskongress 2022Der 35. Deutsche Krebskongress findet vom 13.-16. November 2022 in Berlin statt. Das Bayerische Krebsregister ist mit folgenden Beiträgen vertreten: - „Outcome of breast cancer patients with low hormone receptor positivity: Analysis of a 15-year population-based cohort“ Vortrag von Dr. Simone Schrodi am 15.11.2022 über ihre Forschungsarbeit zur vergleichenden Analyse von Prognosefaktoren, Therapien und Outcome von schwach HR-positiven Mammakarzinomen im Vergleich zu HR-negativen und zu HR-positiven Tumoren anhand von bevölkerungsbezogenen Krebsregisterdaten. - „Clinical evidence and State of the Art: Gynäkologie“ in der Sitzung „Fortbildungssitzung: Next generation clinical evidence – klinische Evidenz aus versorgungsnahen Daten der Krebsregister I“ Vortrag von Dr. Simone Schrodi am 15.11.2022 über ihre Forschungsarbeit zu den Ergebnissen zu aktuellen klinischen Fragestellungen des Mammakarzinoms im Rahmen der Auswertung deutschlandweiter Krebsregisterdaten. - „Gastroenteropancreatic neuroendocrine neoplasms – site-specific trends in Bavaria, Germany” Posterbeitrag von Dipl.-Soz. Nina Grundmann, MPH, zu ihrer Forschungsarbeit über die Epidemiologie gastroenteropankreatischer neuroendokriner Neoplasien anhand von Krebsregisterdaten aus Bayern. Weitere Informationen, wie zur Teilnahme, zum Programm oder den Schwerpunkten finden Sie unter der Homepage des Deutschen Krebskongresses.
Studienteilnahme bei Tumoren mit wenig TherapiemöglichkeitenDer Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums informiert über die Möglichkeit der Behandlung durch Teilnahme an einer klinischen Studie bei Tumoren mit wenig Therapieoptionen. Dies kann der Fall sein bei Tumoren, die sehr selten auftreten oder auch bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen. Weiter stellt der Krebsinformationsdienst die wichtigsten deutschen, europäischen und internationalen Studienregister vor. Auf deren Homepage finden Sie außerdem Hintergrundinformationen und Informationsblätter für Patienten und Patientinnen. Symposium zur Qualität der Krebsbehandlungen – Projekt „WiZen“Der Nationale Krebsplan sieht u.a. eine Schaffung onkologischer Behandlungszentren mit einheitlichen Qualitätsstandards vor. Zertifizierungsprogramme, beispielsweise von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), sollen diese Qualitätsstandards sicherstellen. Im Jahr 2020 hat die DKG mehr als 1.400 Zentren in Deutschland zertifiziert. Der AOK-Bundesverband hat gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft deutscher Tumorzentren e.V. (ADT) und dem Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) am 26.04.2022 ein Symposium zur Qualität der Krebsbehandlungen abgehalten. Dabei wurden die Ergebnisse zum Projekt „Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren (WiZen)“ vorgestellt. Hierbei wurden Daten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und von vier klinischen Krebsregistern, darunter das Regionalzentrum Regensburg des Bayerischen Krebsregisters, ausgewertet. Die Zusammenfassung der WiZen-Ergebnisse, darunter der Foliensatz der beteiligten Partnerinstitutionen und eine Kurzfassung des Ergebnisberichts, finden Sie unter aok-bv. Das Team des Bayerischen Krebsregisters bedankt sich bei Ihnen ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit.
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