Information des Bayerischen Krebsregisters

29.03.2021

Newsletter März 2021

Newsletter März 2021

 

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

 

am 10.02.2021 wurde das Gesetz zur Zusammenführung von Krebsregisterdaten vom Bundeskabinett beschlossen. Damit ist ein großer Schritt getan, um die Forschung mit und Nutzung von Krebsregisterdaten in Deutschland weiter zu stärken. In einer ersten Stufe werden in Zukunft Daten zu Diagnostik und Therapie aus den Bundesländern am Robert Koch-Institut zusammengeführt. Bisher konnten dort nur die epidemiologischen Daten ausgewertet werden. Für die nächste Stufe der Zusammenführung erarbeiten die relevanten Fachgesellschaften ein Konzept, das weiterführende Auswertungen der Daten ermöglicht.

 

Das Bayerische Krebsregister baut ebenfalls die Forschung mit den Krebsregisterdaten weiter aus. Neben eigenen Forschungsprojekten dient unter anderem die Einrichtung von Brückenprofessuren dem Ausbau der wissenschaftlichen Aktivitäten. Als erstes Berufungsverfahren konnte nun die Besetzung der W2-Brückenprofessur für Qualitätsmanagement, Gesundheitsökonomie sowie Präferenzforschung in der Onkologie zwischen der Universität Bayreuth und dem Bayerischen Krebsregister erfolgreich abgeschlossen werden. Herr PD Dr. Martin Emmert wird die Professur am 01.04.2021 antreten und parallel dazu die Leitung des Regionalzentrums Oberfranken übernehmen (Kurzvorstellung siehe unten). In Bayreuth ist die Professur am Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften (Leitung: Prof. Dr. Eckhard Nagel) angesiedelt. Zusammen mit der Universität Würzburg und dem Universitätsklinikum läuft in Würzburg derzeit auch das Berufungsverfahren für die Professur Klinische Epidemiologie von Krebserkrankungen. Wir halten Sie diesbezüglich auf dem Laufenden.

 

 

 

Prof. Dr. med. Jacqueline Müller-Nordhorn

Ärztliche Leiterin Bayerisches Krebsregister

 

 

 


 

Neues aus dem Krebsregister

 

Kurzvorstellung Herr PD Dr. Emmert - Regionalzentrum Bayreuth

PD Dr. Martin Emmert hat ein betriebswirtschaftliches Studium an der FAU Erlangen-Nürnberg und in Mexiko absolviert. Nach der Promotion am Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement an der FAU hielt er dort eine Juniorprofessur für Versorgungsmanagement inne. Herr Emmert hat sich mit der Qualitätsmessung von ambulanten und stationären Leistungserbringern aus der Patientenperspektive beschäftigt. Ebenso hat er sich mit den Auswirkungen einer erhöhten Qualitätstransparenz und erfolgsorientierten Vergütung auf die Versorgungsqualität auseinandergesetzt. Die künftige Verzahnung der Arbeit des Bayerischen Krebsregisters mit dem universitären Umfeld möchte Herr Emmert dazu nutzen, die Versorgungsqualität von Patienten und Patientinnen mit onkologischen Erkrankungen weiter zu erforschen und zu verbessern. Hierzu sollen beispielsweise die Rückmeldungen für die Leistungserbringer noch stärker zielgerichtet erfolgen.

 

Neuberufung des Krebsregisterbeirats

Mit dem Jahr 2021 beginnt nach dem Ablauf der zweijährigen Berufung die Amtszeit des neuen Registerbeirats. Die Tätigkeit im Beirat ist ehrenamtlich. Das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege stellt mit Herrn Prof. Caselmann den Beiratsvorsitzenden sowie mit Frau Kulzer die Stellvertretung. Die Beiratsmitglieder setzten sich gemäß § 13 Abs.1 S.2 BayKRegV aus Vertretern verschiedener Institutionen wie u.a. der gesetzlichen und privaten Krankenkassen, Ärztevertretern aus verschiedenen Institutionen, aus den Comprehensive Cancer Center und den Tumorzentren sowie Experten und Expertinnen aus verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen und Universitäten zusammen.

 

Migration in das zentrale Tumordokumentationssystem GTDS

Nach Migration in das zentrale Tumordokumentationssystem des Bayerischen Krebsregisters werden in den Regionalzentren keine lokalen Systeme mehr betrieben. Ein direkter Zugriff auf das zentrale System durch Ärzte oder Krankenhäuser wird nicht möglich sein. Meldende Einrichtungen kommunizieren mit dem Krebsregister über ein Melderportal, über das sie Meldungen einzeln oder als Paket abgeben können und künftig auch Rückmeldungen erhalten werden.

 

Datenlieferung an das Robert Koch-Institut

Am 29.1.2021 wurden vom Bayerischen Krebsregister 1.428.202 pseudonymisierte Meldungen zu Krebserkrankungen in Bayern aus den Jahren 2002 bis 2018 an das Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt. Das RKI sammelt die Krebsregisterdaten aus allen Bundesländern und wertet diese anschließend aus.

 

Kongress Quality of Cancer Care

Das Bayerische Krebsregister war mit mehreren Beiträgen beim Kongress Quality of Cancer Care vom 20.01.-19.02.2021 vertreten. In ihrem Beitrag zum Überleben bei kolorektalen Tumoren in Bayern untersuchten Voigtländer et al. die Rolle kontext-, personen- und tumorbezogener Merkmale. Dabei konnten die Autoren und Autorinnen zeigen, dass das Überleben bei kolorektalen Tumoren zwischen den Regierungsbezirken variiert und beispielsweise vom sozialen Status der Wohngemeinde der Patienten und Patientinnen abhängt.

 


 

Allgemeine Informationen

 

Bayerns Gesundheitsminister: Positiver Trend bei Krebsneuerkrankungen

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat anlässlich des Weltkrebstages am

4. Februar zur regelmäßigen Krebsvorsorge aufgerufen. Obwohl die Zahlen weiterhin hoch sind, ist ein positiver Trend zu erkennen. Holetschek erläuterte: „Nach den aktuell vorliegenden Zahlen dürften die Neuerkrankungen 2018 um etwa 5.000 niedriger liegen, als noch vor fünf Jahren.“ Im Jahr 2017 waren 71.702 Neuerkrankungen gemeldet worden. Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Die § 65c Plattform nun mit eigener Webseite

Die Plattform § 65c ist ein bundesweiter Zusammenschluss von Experten und Expertinnen aller klinischen Krebsregister gemäß § 65c SGB V. Das Gremium stimmt fachliche Fragestellungen sowie Verfahrensabläufe zwischen den klinischen Landeskrebsregistern ab und erarbeitet einheitliche Empfehlungen. Ab sofort informiert die Plattform auf einer eigenen Webseite über ihre Aufgaben: www.plattform65c.de

 

Artikel zu „Krebsregistrierung heute“ im Epidemiologischen Bulletin des RKI erschienen

Am 28.01.2021 ist im Epidemiologischen Bulletin (Ausgabe 4/2021) ein Artikel zu „Krebsregistrierung heute: zwischen Epidemiologie, Qualitätssicherung und Forschung“ erschienen. Inhalt ist u.a. der Wandel der Krebsregistrierung im letzten Jahrzehnt, die aktuellen Aufgaben der bevölkerungsbezogenen Krebsregister sowie die Nutzungsmöglichkeiten für die Forschung. Der Artikel ist hier zu finden.


 

Nützliche Informationen für alle Meldenden

 

Datenschutz und Verarbeitung von Arztbriefen

Ein Hinweis zum Datenschutz: Arztbriefe dürfen nach Rücksprache mit dem Landesdatenschutzbeauftragten nur – und auch nur für eine Übergangszeit – mit Schwärzung aller Passagen versendet werden, die über den Basisdatensatz und die organspezifischen Zusatzmodule hinausgehende personenbezogene Informationen enthalten. Die gesetzliche Grundlage liegt nur für den Basisdatensatz und die organspezifischen Module vor, andere Erkrankungen (z.B. psychiatrische Diagnosen) oder über den Basisdatensatz und die organspezifischen Zusatzmodule hinausgehende Informationen (z.B. bestimmte genetische Marker) sind dabei nicht eingeschlossen. Ihre Ansprechpartner in den Regionalzentren stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um mit Ihnen möglichst praktikable Wege der Datenübermittlung zu besprechen.

 

Beantragung von Krebsregisterdaten zu Forschungszwecken

Das Bayerische Krebsregister kann Dritten auf Antrag gestatten, anonymisierte Daten zu nutzen, soweit ein berechtigtes, insbesondere wissenschaftliches Interesse glaubhaft gemacht wird. In besonders begründeten Fällen kann das LGL pseudonymisierte Daten an den Antragsteller übermitteln. Für die Antragsstellung zu Forschungszwecken können Sie auf der Internetseite des Bayerischen Krebsregisters unter dem Abschnitt  „Datennutzung durch Dritte“ das Datennutzungsantragsformular und die Variablenliste herunterladen und sich über weitere themenspezifische Inhalte informieren. Für weitere Fragen können Sie uns gerne über die Koordinierungsstelle des Bayerischen Krebsregisters kontaktieren.

 

Bildnachweis (Tulpen): © PantherMedia / Pavel Rezac

Bildnachweis weitere (Hand mit Kugelschreiber; Information, Arzt): stock.adobe.com

 


Kontakt:

Augsburg

(für Schwaben)

Leitung: Frau Dr. Twardella

Krebsregister-Augsburg@lgl.bayern.de

Tel. 09131 / 6808 - 4610
Fax 09131 / 6808 - 463

Bayreuth

(für Oberfranken)

Leitung: Herr Prof. Dr. med. Greger

Krebsregister-Bayreuth@lgl.bayern.de

Tel. 09131 / 6808 - 3010
Fax 09131 / 6808 - 3039

Erlangen

(für Mittelfranken)

Leitung: Frau Jäger

Krebsregister-Erlangen@lgl.bayern.de

Tel. 09131 / 6808 - 2803
Fax 09131 / 6808 - 2828

München

(für Oberbayern und Landshut)

Leitung: Frau Prof. Dr. med. Engel

tumor@ibe.med.uni-muenchen.de

Tel. 089 / 4400 - 74752
Fax 089 / 4400 - 74753

Regensburg

(für Oberpfalz und

Niederbayern - ohne Landshut)

Leitung:
Frau Prof. Dr. med. Klinkhammer-Schalke

zentrum.tumor@ur.de

Tel. 0941 / 943 - 1803
Fax 0941 / 943 - 1802

Würzburg

(für Unterfranken)

Leitung: Frau Beck

Krebsregister-Wuerzburg@lgl.bayern.de

Tel. 09131 / 6808 - 7010
Fax 09131 / 6808 - 7039

Koordinierungsstelle

Leitung: Herr Dr. med. Schluckebier

KR-Koordinierungsstelle@lgl.bayern.de

Tel. 09131/ 6808-2942
Fax 09131/ 6808-2905

Vertrauensstelle

Leitung: Herr Hornung

Vertrauensstelle-Krebsregister@lgl.bayern.de

Tel. 09131/ 6808-2887
Fax 09131/ 6808-2906