Führt die Adaptation an neue Vektoren zu erhöhter Virulenz bei Vektor-übertragenen Pathogenen?
Das Beispiel Borrelia bavariensis (RKI)

 

Kurzbeschreibung:

Borrelia bavariensis lässt sich in eine europäische und eine asiatische Population unterteilen, die interessante Unterschiede aufweisen.
Europäische Population: Vektor ausschließlich Ixodes ricinus, im Kerngenom genetisch homogen, hohe Virulenz.
Asiatische Population: Vektor ausschließlich Ixodes persulcatus, im Kerngenom genetisch heterogen, geringe Virulenz. Daraus ableitbare Hypothese: Ein Stamm der asiatischen Ursprungspopulation hat sich im Überschneidungsgebiet der beiden Vektoren an den neuen Vektor I. ricinus angepasst, in Folge eine höhere Virulenz entwickelt und sich in Europa ausgebreitet.

Die ökologischen und infektionsbiologischen Unterschiede bei den unterschiedlichen B. bavariensis Populationen stellen eine hervorragende Voraussetzung dar, durch vergleichende Genomanalyse und insbesondere durch Plasmidanalysen, die genetischen Elemente der Vektoradaptation sowie Humanpathogenität herauszuarbeiten.

Im vorgeschlagenen Projekt sollen Genome von humanpathogenen Europäischen B. bavariensis, asiatischen B. bavariensis, B. garinii und nicht humanpathogenen B. valaisiana mittels SMRT Technologie sequenziert und damit wesentliche Fortschritte erzielt werden, um die genetische Basis von Vektoradaptationen sowie die Pathogenese von Borrelien zu verstehen. Ziel ist eine vergleichende Genomanalyse; Identifizierung und vergleichende Analysen von Plasmidgenen stehen dabei im Vordergrund.

Laufzeit: 1.1.2018 - 31.12.2018