Hygiene in stationären Pflegeeinrichtungen
Kurzbeschreibung
Hygiene gewinnt in Pflegeeinrichtungen nicht nur aufgrund der demographischen Entwicklung und der damit einhergehenden veränderten Gesundheitslage der Bevölkerung mit vermehrt auftretenden chronischen Gesundheitsproblemen sondern auch im Kontext kürzerer Verweildauer in den Kliniken, steigender Gesundheitsausgaben, speziell erforderlicher Behandlungsmaßnahmen sowie dem Auftreten von multiresistenten Erregern immer mehr an Bedeutung. Alten- und Pflegeheime unterliegen einer infektionshygienischen Überwachung. Aufgrund der Zusammenarbeit mit zahlreichen Akteuren kommen verschiedene Rechtsgrundlagen zur Anwendung. Für die Einrichtungen ist es in der Praxis schwer nachvollziehbar, welche Rechtsgrundlage gültig ist und welches Hygienemanagement nach gültigem Recht durchzuführen ist. Neben klinischen Einrichtungen sind zunehmend auch Alten- und Pflegeheime von nosokomialen Infektionen und multiresistenten Keimen (MRE) betroffen. Nach den Daten des Nationalen Referenzzentrums für Surveillance von nosokomialen Infektionen (NRZ) ist davon auszugehen, dass jährlich in Deutschland ca. 400.000 bis 600.000 nosokomiale Infektionen und zwar mit relativ konstanter Häufigkeit auftreten. Durch ein adäquates Hygienemanagement und Einleitung geeigneter Interventionsmaßnahmen wäre im Mittel eine Reduktion der nosokomialen Infektionsraten von 20 – 30 % möglich.
Für Bayern liegen keine flächendeckenden Daten zum Hygienemanagement, das Vorhandensein von Hygienefachpersonal und von Hygienestrukturen von Pflegeeinrichtungen vor.
Deshalb soll mit dem Projekt zu folgenden Aspekten Aussagen getroffen und daraus weitere Konsequenzen abgeleitet werden:
- Erfassung des Risikoprofils und des vorhandenen Hygienefachpersonals der Pflegeeinrichtungen und Erstellung einer Datenbank
- Erfassung der hygienischen Ist-Situation der Pflegeeinrichtung unter Berücksichtigung, in wie weit der vom LGL erstellte Rahmenhygieneplan vor Ort bereits Anwendung findet.
Laufzeit: 01.01.2017-01.08.2020