Foschungsprojekt:
Netzwerk Invasive Bakterielle Infektionen (IBI): Asymptomatisches Trägertum von Bakterien beim alten Menschen: mikrobiologische und serologische Untersuchungen im Anschluss an die durchgeführte Trägerstudie

Kurzbeschreibung

Das Netzwerk invasive bakterielle Infektionen vereint NRZ/KL mit methodisch und inhaltlich verwandten Themengebieten. Schwerpunkt der wissenschaftlichen Aktivität des Netzwerkes soll im Antragszeitraum (2011-2013) die Untersuchung der Kolonisation des alten Menschen mit Pneumokokken, Haemophilus influenzae, Staphylococcus aureus, Corynebakterien und Meningokokken sein.

Hierzu soll durch repräsentative Trägerstudien die Prävalenz der Erreger beim gesunden alten Menschen (>65 Jahre) untersucht werden. Die Trägerstudien sollen prospektiv und longitudinal erfolgen. Probanden aus Seniorenbetreuungseinrichtungen und im eigenen Haushalt lebende Menschen werden durch gezielte Anschreiben rekrutiert. Pro Proband werden drei Rachen- und drei Nasenabstriche untersucht, die im Abstand von mindestens einem Monat entnommen werden. Durch diesen Ansatz sollen Trägerstatus, Akquisition, Trägerdauer und Verlustrate dokumentiert werden. Insgesamt sollen 300 Probanden (gleichmäßig verteilt auf die drei Standorte Aachen, München, Würzburg) mit standardisierten Methoden untersucht werden. Die Isolate werden an das jeweils für den Erreger zuständige NRZ/KL weitergeleitet.

Hierdurch wird eine bakterielle Stammsammlung für populationsbiologische Analysen in späteren Projekten asserviert. Von großem Interesse ist die Frage der gegenseitigen Begünstigung/des Ausschlusses der Kolonisation. Da Staphylococcus aureus für die orale und nasale bakterielle Ökologie von Bedeutung ist, soll dieser Keim in Kooperation mit dem NRZ für Staphylokokken mit erfasst werden. Risikofaktoren für Akquisition und Trägertum werden mittels standardisierter Fragebögen analysiert. Von jedem Probanden wird zudem beim letzten Termin eine Serumprobe entnommen, um in späteren Projekten die bakterizide Aktivität, Antikörpertiter oder Opsonophagozytose gegen den jeweiligen Organismus zu erfassen. Für diese späteren Untersuchungen werden aus Serumbanken Referenzproben von 30-50-jährigen Patienten zusammengestellt, die aufgrund natürlich erworbener Immunität selten an den genannten invasiven bakteriellen Infektionserreger leiden.

Laufzeit:2011-2013

Publikationen aus diesem Projekt