Forschungsprojekt: Entwicklung und Validierung von molekularbiologischen Nachweismethoden für Allergene in Lebensmitteln
Kurzbeschreibung:
Bereits etablierte molekularbiologischen Methoden, die Spuren allergener Nahrungsmittel in zusammengesetzten Lebensmitteln spezifisch und sensitiv nachweisen können, sollen validiert werden und anschließend in die Routinediagnostik eingeführt werden. Zur routinemäßigen Bestimmung von Kontaminationen ist die Weiterentwicklung und Validierung solcher Verfahren erforderlich. Weiterhin besteht Bedarf für die Entwicklung zusätzlicher qualitativer und quantitativer Nachweissysteme, um Lebensmittel auf ein breites Spektrum von versteckten Allergenen hin untersuchen zu können.
Laufzeit: 2004 bis 2006.
Folgeprojekt: Entwicklung und Validierung molekularbiologischer Nachweismethoden für Allergene in Lebensmitteln
Seit 25. November 2005 sind die erweiterten Rechtsvorschriften zur Kennzeichnung allergener Zutaten in Lebensmitteln in Kraft. Demnach müssen die folgenden in der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung (LMKV) aufgeführten allergenen Lebensmittel, ungeachtet etwaiger Kennzeichnungserleichterungen, zwingend im Zutatenverzeichnis genannt werden, sobald sie als Zutat Verwendung finden:
Glutenhaltiges Getreide (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Kamut) und daraus hergestellte Erzeugnisse, Krebstiere und Krebserzeugnisse, Eier und Eiererzeugnisse, Fisch und Fischerzeugnisse, Erdnüsse und Erdnusserzeugnisse, Soja und Sojaerzeugnisse, Milch und Milcherzeugnisse, Schalenfrüchte (Mandel, Haselnuss, Walnuss, Cashewnuss, Pecannuss, Paranuss, Pistazie, Macadamia- und Queenslandnuss), Sellerie und Sellerieerzeugnisse, Senf und Senferzeugnisse, Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse sowie Schwefeldioxid und Sulfite von mehr als 10 mg/kg (SO2).
Zur Überwachung dieser neuen Kennzeichnungsvorschriften sind geeignete spezifische und sensitive Nachweisverfahren erforderlich. Derartige Verfahren müssen in der Lage sein, allergene Zutaten anhand spezifischer DNA-Sequenzen bzw. charakteristischer Proteine noch im Spurenbereich zu detektieren.
Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen dieses Forschungsprojekts des Sachbereichs S7 Molekularbiologie bereits kommerziell erhältliche ELISA- und PCR-Kits getestet sowie ein Real-timePCR-System zum Nachweis von Sellerie entwickelt, inhouse und im bundesweiten Ringversuch validiert und in die Routineanalytik eingeführt. Aufbauend auf den Daten und dem System zur Validierung des Sellerie-Nachweises werden vergleichbare Daten zu weiteren Test-Systemen (z. B. Lupine, Cashew, Sesam) generiert.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung und Validierung von Zeit- und Kosten-sparenden Multiplex-Methoden insbesondere für die Gruppe der Schalenfrüchte auf Basis der ligationsabhängigen PCR.
Da für die Methodenvalidierung in der Allergenanalytik noch immer keine entsprechenden zertifizierten Referenzmaterialien verfügbar sind, werden, u. a. in Zusammenarbeit mit externen Partnern, praxisrelevante Lebensmittelmatrices mit allergenen Analyten dotiert.
Für den Routineeinsatz der Methoden wird die Automatisierung von DNA-Extraktion und PCR-Ansatz geprüft.
Die Entwicklung neuer Nachweismethoden und die Optimierung bestehender Systeme verbessern damit die effiziente Überwachung der Allergenkennzeichnung im Sinne des gesundheitlichen Verbraucherschutzes.
Laufzeit: 2006 bis 2008