Forschungsprojekt: Einsatz der digitalen droplet PCR zum quantitativen Nachweis von lebensmittelpathogenen Mikroorganismen
Kurzbeschreibung
Sensitive, schnelle und möglichst exakte Nachweise von häufigen zoonotischen Krankheitserregern wie Campylobacter spp. können wesentlich zur Verbesserung von Lebensmittelqualität und –sicherheit beitragen.
Das Ziel ist, eine möglichst genaue Einschätzung geben zu können, inwieweit ein pathogener Mikroorganismus im Lebensmittel eine Gesundheitsgefährdung für den Konsumenten darstellt.
Für den Keimnachweis und die entsprechende Keimzahlbestimmung aus Lebensmitteln stehen amtliche Verfahren nach §64 LFGB zur Verfügung. Da dieses Verfahren zeitaufwändig ist und mehrere Tage benötigt, soll hier eine schnellere, weniger aufwändige Methodik etabliert werden.
Daher wurde an einem Vorgängerprojekt am LGL bereits die real-time PCR-basierte Quantifizierung von thermophilen Campylobacter Spezies sowie von Salmonella spp. eingeführt. Da bei beiden nur die lebenden Infektionserreger beim Verzehr eine Gesundheitsgefährdung darstellen, wurde im Anschlussprojekt eine Methode zur Differenzierung von lebenden, infektiösen Campylobacter spp. und toten Zellen mittels Propidium Monoazid (PMA) entwickelt und mit der qPCR kombiniert. Diese bereits validierte Methodik soll der schnelleren Quantifizierung mittels ddPCR gegenübergestellt werden.
Die Methode muss dabei zur Überprüfung des Prozesshygienekriteriums für Campylobacter spp. in Schlachtkörpern von Masthähnchen nach Verordnung (EU) 2017/1495 geeignet sein, und damit 1.000 KBE je Gramm Schlachtkörper von Masthähnchen detektieren können.
Die ddPCR mit PMA-Behandlung vereint somit die Vorteile von KBE-basierter Quantifizierung und qPCR, indem sie:
- eine schnellere Quantifizierung ermöglicht
- zwischen toten und lebenden Zellen unterscheiden kann
- lebensfähige, aber nicht kultivierbare (viable-but-non-culturable, VBNC) Zellen erfasst
- eine absolute Quantifizierung ermöglicht.
Laufzeit: 01.11.2018 – 31.10.2020