Forschungsprojekt: Entwicklung von Strategien zur molekularbiologischen Charakterisierung und zum Nachweis von in der EU nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Organismen
Kurzbeschreibung:
Im Rahmen dieses Projektes wurden real-time PCR Systeme für das quantitative Screening von nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Rapslinien unter Anwendung von synthetischen Quantifizierungsstandards (Hybridmoleküle) entwickelt. Die in-house Validierung der Methoden hatte gezeigt, dass die Anwendung von synthetischen Quantifizierungsstandards in Kombination mit quantitativen real-time PCR Systemen den Mindestanforderungen für die GVO Analytik entsprachen. Für die Etablierung einer Methode in der amtlichen Routineanalytik musste jedoch eine zusätzliche Prüfung der Reproduzierbarkeit der Ergebnisse im Rahmen eines Ringversuches durchgeführt werden. Die Validierungsstudien zur Anwendung von synthetischen Quantifizierungsstandards für das quantitative Screening von GVO wurden am Beispiel der gentechnisch veränderten Rapslinie "SeedLink" durchgeführt. Der Ringversuch fand statt unter Beteiligung von amtlichen Untersuchungslaboratorien im Kreise des Unterausschusses Methodenentwicklung der Bund- / Länder- Arbeitsgemeinschaft Gentechnik.
Untersucht wurden DNA-Mischungen mit einem GVO-Anteil von 4,5%; 1,8%; 0,9%; 0,09% und 0,045%. Die Wahl dieser GVO-Anteile ist durch die Dossiers des European Network of GMO Laboratories (ENGL), welche die Mindestanforderungen an die Methoden zum quantitativen Nachweis von GMO beschreiben, vordefiniert. Die Validierungskriterien waren die Rate an falsch-negativen Ergebnissen bei einem GVO-Anteil von 0,045% (theoretische Nachweisgrenze), die Wiederfindung und die Reproduzierbarkeit bei einem GVO-Anteil von 0,09% (theoretische Bestimmungsgrenze) sowie die Wiederfindung und die Reproduzierbarkeit in den Proben mit einem GVO-Anteil bis zu 4,5%. Mit diesen Untersuchungen wurde der gesamte dynamische Bereich der Quantifizierung abgedeckt.
Der erfolgreich abgeschlossene Ringversuch zeigte, dass die Mindestanforderungen an die quantitative GVO-Analytik in allen Punkten erfüllt werden konnten. Mit diesem Ringversuch wurde erstmalig die Anwendbarkeit von quantitativen Screeningmethoden in Kombination mit Hybridmolekülen als synthetische Quantifizierungsstandards validiert. Die Methode kann damit in die Routineanalytik aufgenommen werden. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass die Durchführung eines Ringversuches unter Verwendung von real-time PCR Maschinen verschiedener Modelle und Hersteller zu einer signifikanten Steigung der Streuung bei den ermittelten GVO Anteilen führt. Obwohl dieser Effekt keinen wesentlichen Einfluss auf die Richtigkeit der Quantifizierungen hatte, sollten die Ringversuche immer eine nach Modell und Hersteller der real-time PCR Maschinen differenzierten Auswertung der Ergebnisse vorsehen.
Laufzeit 2006 bis 2008