Forschungsprojekt: Entscheidungsgrundlagen für das Festlegen von Restriktionsgebieten: Bewegungsökologie von Wildschweinen in Abhängigkeit von Umweltfaktoren
Kurzbeschreibung
Ziel des Projektes ist es, auf Grundlage von Daten aus Europa und in Bayern neu erhobener Daten, ein Modell zur Abschätzung von Wildschweinbewegungen in bayerischen Habitaten zu entwickeln. Zusätzlich soll ein Verfahren zum Zählen der Wildschweine in den Restriktionszonen im Tierseuchenfall (Afrikanische Schweinepest, ASP) zur Verfügung gestellt werden, welches eine Überwachung des Wildschweinbestandes in Abhängigkeit von den eingeleiteten Managementmaßnahmen, wie z. B. eines verstärkten Abschusses erlaubt.
Im Projekt werden bereits europaweit gesammelte Daten gebündelt und ausgewertet. Hieraus werden auf Grundlage der Daten des Europäischen Verbundes für Wildschweinforschung (Euroboar-Netzwerk) EDV-Modellberechnungen von Wildschweinbewegungen für die verschiedensten bayerischen Habitate in Abhängigkeit von Umweltfaktoren erstellt. Mit diesen Modellberechnungen steht in Bayern dann ein digitales System zur Verfügung, auf dessen Grundlage belegbare Überlegungen hinsichtlich der Wildschweinbewegung bei der Festlegung von Restriktionszonen im Ereignisfall getroffen werden können. Zur Validierung und Weiterentwicklung dieser Modelle werden auf Telemetriebasis im Nationalpark Bayerischer Wald Wildschweine besendert und beobachtet. Diese Maßnahme erlaubt es darüber hinaus, dass Aufenthaltsorte der Tiere nicht nur in Abhängigkeit von Umweltbedingungen, sondern auch von der menschlichen Infrastruktur erhoben und ausgewertet werden können. Diese Ergebnisse fließen im Anschluss in die langfristigen Managementmaßnahmen, die über die Dauer von 2 Jahren nach einem ASP-Ausbruch zu treffen sind, ein.
Laufzeit: 01.11.2020 bis 31.12.2023