Forschungsprojekt:Surveillance von Fledermäusen auf Tollwutinfektion

Kurzbeschreibung

Die Bundesrepublik Deutschland ist nach den Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) seit September 2008 frei von terrestrischer Tollwut (Rabies), nicht aber von Fledermaustollwut. Diese Form der Tollwut wird durch Infektionen mit den Lyssaviren EBLV-1 und EBLV-2 verursacht, für die eigene Übertragungszyklen bestehen. Deutschlandweit wurden im Zeitraum 1954-2009 bei mehr als 220 Fledermäusen EBLV-Infektionen diagnostiziert. Der Schwerpunkt ihrer Verbreitung liegt in den an Nord- und Ostsee angrenzenden Bundesländern. Aussagekräftige Daten über die Verbreitung der Fledermaustollwut in Bayern liegen bislang nicht vor. Die spezifischen Untersuchungszahlen sind am LGL Oberschleißheim seit Jahren zu gering um Rückschlüsse auf die epidemiologische Situation zuzulassen. Der erstmalige Nachweis von Fledermaustollwut in Baden-Württemberg (2007) und die derzeitigen Erkenntnisse über das Wanderverhalten von Fledermäusen lassen befürchten, dass die Fledermaustollwut auch in Bayern vorkommt. Aufgrund der Internetpräsenz des Themas steigt die Nachfrage nach einer Beratung über die Fledermaustollwut durch besorgte Bürger und ehrenamtliche Helfer im Fledermausschutz. Durch das Fehlen epidemiologischer Daten ist die fachliche Beratung übergeordneter Dienststellen über die Fledermaustollwut in Bayern nur eingeschränkt möglich. Das LGL strebt deshalb aktiv eine Erhöhung des Probenkontingentes an Fledermäusen an.

Laufzeit: 2011-2013