Forschungsprojekt:Prävalenz Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) in bayerischen Schweinebeständen
Kurzbeschreibung
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde die Prävalenz Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus in bayerischen Schweinebeständen sowie deren Verbreitung unter den Landwirten der jeweiligen Betriebe untersucht. Unter den 60 beprobten Betrieben, die sich über alle sieben bayerischen Regierungsbezirke verteilten, waren 25 Ferkelerzeuger, 19 Mäster und 16 geschlossene Systeme. In den insgesamt 60 Herden wurden 634 Schweine verschiedener Altersklassen mittels Nasenschleimhautabstrich sowohl bakteriologisch als auch molekularbiologisch auf das Vorhandensein von MRSA untersucht. Dabei konnten bei 211 Schweinen aus 27 Betrieben positive MRSA-Nachweise aus Nasentupfern erbracht werden, was einer Betriebsprävalenz von 45% entspricht. Die Betriebsprävalenz in Ferkelerzeugungsbetrieben ergab 28% und lag damit deutlich unter Mastbetrieben und geschlossenen Systemen, von denen in 50% bzw. 63,2% der Betriebe MRSA-positive Schweine gefunden werden konnten.
Hinsichtlich der regionalen Verteilung ergaben sich in den schweinedichten Regionen Schwaben und Niederbayern sehr viel höhere Nachweisraten positiver Betriebe im Vergleich zu den anderen fünf Regierungsbezirken.
Mit einer prozentualen Verteilung von 23,9% lag die Prävalenz bei Sauen am niedrigsten. Die Altersgruppe der untersuchten Mastschweine lag mit 35,6% etwas unter den beprobten Ferkeln, von denen 37,6% als MRSA-positiv identifiziert werden konnten. Keines der untersuchten Tiere zeigte klinische Symptome, die auf eine Erkrankung durch MRSA hätten schließen lassen.
Von den 116 Landwirten, die an der Studie teilgenommen haben, konnte in 34 Fällen ebenfalls ein positiver MRSA-Nachweis im Nasenabstrich erbracht werden, woraus sich eine Prävalenz von 29,3% errechnet. Lediglich ein Landwirt gab an, an Follikulitis der Kopfhaare zu leiden. Bei den anderen 33 MRSA-positiven Personen konnten keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder mit MRSA in Verbindung stehende Krankheitssymptome eruiert werden.
Die spa-Typisierung zeigte, dass die beiden meistvertretenen spa-Typen t011 und t034 mit einem Vorkommen von 96,7% deutlich überwiegen. Lediglich 3,3% der von Schweinen isolierten MRSA konnten anderen spa-Typen zugeordnet werden. Analog konnten die bei Landwirten isolierten MRSA in 97% der Fälle den spa-Typen t011 und t034 zugeordnet werden. Bei den mittels MLST typisierten Stämmen wurde bei lediglich einem Isolat ST 1 nachgewiesen. Alle anderen Stämme konnten dem ST 398 zugeordnet werden. Weiter konnte das Panton-Valentine Leukozidin-Gen bei keinem der untersuchten MRSA-positiven Stämme nachgewiesen werden. Hinsichtlich der Resistenztestung zeigten sich neben Oxacillin, Penicillin und Cefoxitin hohe Resistenzraten gegen Tetracyclin, Colistin sowie gegen Clindamycin und Erythromycin.
Laufzeit: 2008 bis 2009