Forschungsprojekt:Tiergerechte Bodenhaltung von Mastkaninchen unter Berücksichtigung des Verhaltens, der Tiergesundheit und der Wirtschaftlichkeit

Kurzbeschreibung

Zielstellung dieses Forschungsprojektes ist es, ein strukturiertes Bodenhaltungssystem für Mastkaninchen in Bezug auf die Parameter Tierverhalten, Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit in vier Versuchen zu prüfen. Der Effekt eines eingestreuten Auslaufs wird auf tierindividueller Basis untersucht. Es sollen Erkenntnisse zur Nutzung des Auslaufbereiches gewonnen werden. Die Auswirkung eines früheren Schlachtzeitpunktes auf die Mastendgewichte und die Ausschlachtung der Tiere soll untersucht werden. Der Anteil aggressionsbedingter Verletzungen bei den männlichen Tieren soll damit minimiert werden.
Es wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt zwei Versuche mit insgesamt 480 Tieren auf dem Versuchszentrum in Kitzingen durchgeführt. Die Kaninchen wurden im Alter von 33 Tagen (Versuch 1) bzw. 37 Tagen (Versuch 2) abgesetzt. Zehn vollperforierte Bodenabteile mit einer Grundfläche von je 2,5m2 (200 cm Länge, 125 cm Breite und 123 cm Höhe) standen für die Durchführung der Versuche zur Verfügung. Im Versuch 1 wurden 6 weibliche und 4 männliche Gruppen eingestallt. Im zweiten Versuch waren 4 Gruppen weiblich und 6 Gruppen männlich. Es wurden 24 Tiere in jeder Gruppe eingestallt. Die verfügbare Fläche lag in den Bodenabteilen incl. erhöhter Flächen bei 1275cm2/Tier. Die Besatzdichte betrug 7,8 Tieren/m2. In den Gruppen mit Zugang zu einem Auslauf lag die verfügbare Fläche bei 3217cm2/Tier bei einer Besatzdichte von 4,3 Tieren/m2.

Im Versuch 1 wurden die Kaninchen mit einem mittleren Körpergewicht von 702±65g im Alter von 33 Tagen eingestallt. Mit einem Alter von 88 Tagen hatten sie ein durchschnittliches Mastendgewicht von 2972±109g. Die Masttageszunahme lag bei im Mittel 41±2g. Die Futterverwertung betrug im Mittel bei 3,68±0,07g Es wurden durchschnittlich 143±4g Futter pro Tier und Tag und 225±48ml Wasser verbraucht. Der Verbrauch an Strukturfutter lag bei durchschnittlich 9±1g pro Tier und Tag. Die Mortalität lag im ersten Versuch bei 20,2%. Die Verluste in der Bodenhaltung lagen bei 17,5% und in der Bodenhaltung mit Auslauf verendeten 22,8% der Tiere. Im zweiten Versuch war die Gesamtmortalität mit insgesamt 10,9% geringer als im Versuch 1. Die Verluste in der Bodenhaltung lagen bei 6,5%. In der Bodenhaltung mit Auslauf verendeten 15,4% der Tiere.

Laufzeit: 2009-2011