Verleihung des „Bayerischen Preises für Arbeitsmedizin“
Abb.1: Frau Ministerialdirigentin Kaindl, StMAS, (links) und Frau Dr. Rozanski
Am 01. Dezember 2016 wurde erstmalig der „Bayerische Preis für Arbeitsmedizin“, ausgelobt vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS), verliehen. Wichtiges Kriterium bei der Ausschreibung des Preises, an der das LGL maßgeblich beteiligt war, war die Veröffentlichung einer hervorragenden wissenschaftlichen Arbeit auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin. Als Preisträgerin wurde Frau Dr. Verena Eveline Rozanski von der Klinik und Poliklinik für Neurologie des Klinikums Großhadern der LMU München für ihre Arbeit „Aufgabenspezifische Dystonie bei professionellen Musikern“ geehrt. Bei der ausgezeichneten Arbeit handelte es sich um ein systematisches Review zur Bedeutung intensiven Musizierens als Risikofaktor für die Manifestation einer Dystonie. Von diesem Krankheitsbild sind ca. ein Prozent aller professionellen Musiker betroffen; für ca. 25 % dieser Gruppe bedeutet diese Diagnose das Ende der Karriere.
Abb. 2: Frau Dr. Rozanski bei ihrem Festvortrag
Der Ärztliche Sachverständigenbeirat „Berufskrankheiten“ beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat in seiner Sitzung am 01. Dezember 2015 empfohlen, eine neue Berufskrankheit „Fokale Dystonie als Erkrankung des zentralen Nervensystems bei Instrumentalmusikern durch feinmotorische Tätigkeit hoher Intensität“ in die Anlage 1 der Berufskrankheiten-Verordnung aufzunehmen. Diese Empfehlung ist am 26. August 2016 im Gemeinsamen Ministerialblatt veröffentlicht worden. Somit besteht jetzt eine einheitliche und aktuelle wissenschaftliche Grundlage für die Prüfung, ob bei Betroffenen eine Berufskrankheit vorliegt oder nicht.
Die feierliche Preisverleihung fand im Haus der „Bayerischen Wirtschaft“ statt. In einem Festvortrag stellte Frau Rozanski ihre Arbeit dem Fachpublikum vor. Dem Festakt ging eine Fortbildung „Update Arbeitsmedizin“ für Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner voraus, die von der ASUMED (Bayerische Akademie für Arbeits- und Sozialmedizin) organisiert wurde. Die vier Referentinnen und Referenten sprachen sowohl über praktisch relevante als auch wissenschaftlich interessante Fragestellungen. Ein Stehempfang rundete diesen besonderen Abend schließlich ab.
Abb. 3: (v.l.n.r.) Herr Prof. Bötzel, Herr Parvanov, Frau Dr. Rozanski, Frau MDirigin Kaindl, Herr Prof. Nowak