Demenzsensible Umgebungsgestaltung und Architektur - 1. Symposium der Koordinierungsstelle Bayern Demenz im Krankenhaus (KBDiK) am 25. April 2024

„Demenzsensible Umgebungsgestaltung und Architektur im Krankenhaus“ war das Thema der Auftaktveranstaltung für eine Reihe von Symposien zum Themenfeld „Menschen mit Demenz im Krankenhaus“ des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Im Rahmen dieser online durchgeführten Veranstaltung waren mehr als 70 Interessierte aus verschiedenen Bundesländern zusammengekommen, um sich mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Dr. Winfried Teschauer begrüßte alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung und beschrieb anschließend kurz Ziele und Aufgabenschwerpunkte der Koordinierungsstelle Bayern Demenz im Krankenhaus (KBDiK).

Frau Dr.-Ing. Birgit Dietz erläuterte in ihrem Einführungsvortrag die große Bedeutung demenzsensibler Umgebungsgestaltung und Architektur und zeigte anhand von anschaulichen Beispielen, welche allgemeinen Gestaltungskriterien berücksichtigt werden sollten.

Wie solch ein Transfer von der Theorie in die Praxis erfolgreich umgesetzt werden kann, zeigten Frau Prof. Dr.-Ing. Gesine Marquardt und Frau Karin Ellinger bei ihrer Vorstellung des Projekts „Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus“ im Diakonissenkrankenhaus Dresden (MeDemA DIAKO Dresden) auf. Neben den offensichtlichen Vorteilen einer demenzsensiblen Umgebungsgestaltung für Menschen mit Demenz hoben sie besonders die steigende Zufriedenheit von An- bzw. Zugehörigen sowie Mitarbeitenden hervor und betonten den so entstehenden deutlichen Mehrwert der Umgebungsgestaltung für alle Patientinnen und Patienten eines Krankenhauses.

Frau Doctor of Business Administration (DBA)/Dr. Jenny Wortha ermöglichte mit ihrem Bericht über die Alters-Unit in der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Frankfurt (Oder) einen vertieften Einblick in die spezifischen Aspekte der Versorgung von Menschen mit Demenz im Setting Notaufnahme. Sie schilderte die in der Praxis umgesetzten Maßnahmen sehr anschaulich und erläuterte auch das Konzept eines Geriatrischen Managers bzw. einer Geriatrischen Managerin.

Frau Svenja Ostojic und Herr Jochen Wieseke berichteten von ihren Erfahrungen mit der Spezialstation Diagnostik, Akuttherapie, Validation auf einer Internistischen Station für Menschen mit Demenz (DAVID) im Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf. Im Zuge der SARS-CoV-2-Pandemie konnte die Station nicht weiter dem ursprünglichen Konzept entsprechend genutzt werden. Das Team erkannte in der Entwicklung jedoch gleichermaßen die Chance und die Notwendigkeit, Konzepte für die demenzsensible Ausrichtung des gesamten Krankenhauses zu erarbeiten und für eine Umsetzung vorzubereiten.

Den Abschlussvortrag bildete ein sehr praxisnaher Bericht von Frau Stefanie Wiesend über die Einrichtung eines demenzsensiblen Beschäftigungsraumes - das sogenannte „Sonnenstüberl“ am St. Anna-Krankenhaus in Sulzbach, das bereits im Rahmen des Bayerischen Demenzpreises gewürdigt worden war. Interessant war hierbei vor allem die Vielzahl praktischer Aspekte, die gerade im Vorfeld bereits zu berücksichtigen waren.

Das 1. Symposium schlug damit einen gelungenen Bogen von den Grundlagen der Umweltgestaltung und Architektur über wissenschaftliche Erkenntnisse bis hin zur täglichen Praxis.

Die Vorträge des Symposiums werden demnächst für Sie als Download zur Verfügung stehen. Für die Inhalte der Präsentationen sind die Autorinnen und Autoren verantwortlich.

  • Vortrag Dr. Birgit Dietz, Bayerisches Institut für alters- und demenzsensible Architektur, Bamberg
  • Vortrag Prof. Dr.-Ing. Gesine Marquardt, TU Dresden und Karin Ellinger, Diakonissenkrankenhaus Dresden
  • Vortrag Svenja Ostojic und Jochen Wieseke, Evangelisches Krankenhaus Alsterdorf
  • Vortrag Stefanie Wiesend, St. Anna Krankenhaus Sulzbach-Rosenberg