Der Heilberuf Apotheker/-in
Apotheker und Apothekerinnen sind an einer Universität ausgebildete Fachkräfte für Arzneimittel. Sie beschäftigen sich mit der Herstellung, Beurteilung und Abgabe von Arzneimitteln und beraten Kundinnen und Kunden, die in Apotheken Arzneimittel erwerben. Der Apotheker übernimmt darüber hinaus eine wichtige Rolle bei der Beratung von Patientinnen und Patienten zur Handhabung von Medizinprodukten. Der Apothekerberuf ist ein Heilberuf. Das Studium der Pharmazie ist eine Voraussetzung zur Ausübung des Berufs Apotheker/in. Es eröffnet den Absolventen zudem weitere Tätigkeitsfelder, z. B. in Krankenhausapotheken, in der Gesundheitsverwaltung und in der pharmazeutischen Industrie.
Die pharmazeutische Ausbildung
Das Pharmaziestudium vermittelt Kenntnisse in den Grundlagenfächern wie Chemie und Biologie. In den Fächern Pharmakologie, Physiologie und Klinische Pharmazie werden die Studierenden speziell auf den Heilberuf Apotheker/-in vorbereitet. Weitere Kenntnisse werden auch in Arzneiformenlehre (Galenik) vermittelt.
Pharmaziestudierende erwerben umfangreiche Kenntnisse zur Pharmakotherapie von Erkrankungen. So umfasst das Fach Klinische Pharmazie folgende Themengebiete:
- Klinische Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
- Bedeutung von Darreichungsform und -weg für die Therapie
- Studientypen zur Beurteilung klinischer Fragestellungen
- Nutzen-Risiko-Bewertung einer Arzneimitteltherapie
- Beurteilung der klinischen Relevanz von unerwünschten Arzneimittelwirkungen, Wechselwirkungen und Inkompatibilitäten
- Compliance bzw. Adhärenz
Weiterhin werden Grundlagen und Methoden der Pharmazeutischen Betreuung von Patienten gelehrt. Um Lösungen für spezifische arzneimittelbezogene Probleme zu finden, wird dabei auf spezielle Therapiesituationen eingegangen. Dies sind z. B. Arzneimitteltherapie in Schwangerschaft und Stillzeit, bei Säuglingen und Kleinkindern und bei Senioren. Darüber hinaus werden neben der Pharmakotherapie ausgewählter, besonders relevanter Erkrankungen auch spezielle Therapieregimes, wie z. B. die Therapie von Intensivpatienten und multimorbiden Patienten, gelehrt.
Die Approbation
Die pharmazeutische Ausbildung umfasst neben dem Studium eine praktische Ausbildung von zwölf Monaten. Nach dem „Praktischen Jahr“ und dem Bestehen des Staatsexamens wird den Pharmaziestudierenden in der Regel die Approbation erteilt. Nur mit einer Approbation darf ein/e Apotheker/-in eine Apotheke eröffnen und betreiben.