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Humanes Papillomvirus (HPV)
Humane Papillomviren sind weit verbreitet. Sie werden durch Haut-und Schleimhautkontakt, meist beim Geschlechtsverkehr, übertragen. Im Laufe des Lebens infizieren sich die meisten sexuell aktiven Männer und Frauen mit HPV. In den meisten Fällen besiegt die Immunabwehr des Körpers den Infektionserreger.
In den übrigen Fällen kann das Virus überdauern und Jahre oder Jahrzehnte später Krebs-Erkrankungen oder deren Vorstufen im Genital-, Analbereich oder Mund- und Rachenraum auslösen. Andere HPV-Typen verursachen Genitalwarzen im Anus- und Geschlechtsbereich.
Jährlich erkranken in Deutschland ca. 6.250 Frauen und 1.600 Männer an HPV-bedingtem Krebs. Mit ca. 4.600 Erkrankungen im Jahr, ist der Gebärmutterhalskrebs bei Frauen die am häufigsten durch HPV ausgelöste Krebserkrankung.
Umfangreiche Studien belegen, dass in Europa die HPV-Typen 16 und 18 für ca. 70 % der Gebärmutterhalskrebs-Erkrankungen und deren Vorstufen verantwortlich sind. Bei den restlichen 30 % sind andere, seltenere HPV-Typen ursächlich.
Die Impfung bietet den bestmöglichen Schutz vor einer Ansteckung mit krebsauslösenden HPV-Typen. Aktuelle wissenschaftliche Studien zeigen, dass geimpfte Mädchen später viel seltener Gebärmutterhalskrebs entwickeln. Das Risiko verringerte sich im Vergleich zu ungeimpften Frauen um bis zu 90 %.
Impfung
Derzeit stehen in Deutschland zwei verschiedene HPV-Impfstoffe zur Verfügung. Beide Impfstoffe schützen vor einer Infektion mit den HPV-Typen 16 und 18. Einer der beiden Impfstoffe schützt gegen mehr krebsauslösende HPV-Typen und zusätzlich vor Genitalwarzen.
Es handelt sich um Totimpfstoffe, die ein gentechnisch hergestelltes Oberflächenprotein der entsprechenden HPV-Typen enthalten. Der Impfstoff wird in den Muskel injiziert. Er enthält keine Erbsubstanz der Viren und kann daher auch nicht krankmachen.
Wer soll sich impfen lassen?
- Die Impfung wird allen Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis möglichst 14 Jahren empfohlen.
- Fehlende Impfungen sollten bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden, je früher, desto besser.
- Frauen und Männer, die innerhalb dieses Zeitraums keine Impfung gegen HPV erhalten haben, können auch später noch von einer HPV-Impfung profitieren. Sie sollten dazu ihren Arzt oder ihre Ärztin befragen.
Zeitpunkt der Impfung
Die Impfung sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein, um den bestmöglichen Schutz zu bieten.
Das Impfschema ist abhängig von Alter und Impfstoff: Für einen vollständigen Impfschutz sind bei Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren zwei Impfungen im Abstand von mindestens 5 Monaten notwendig. Mädchen und Jungen, die älter sind als bzw. 15 Jahre benötigen drei Impfungen. Der Abstand der einzelnen Impfdosen ist abhängig vom Impfstoff.
Alle drei Impfungen sollten jedoch möglichst innerhalb von 6 Monaten erfolgen.
Häufigste Impfreaktionen
Im Bereich der Injektionsstelle können Schmerzen, Rötung, Schwellung und eventuell auch Juckreiz auftreten. Es kann auch Fieber auftreten.
Was ist noch zu beachten?
Da der Impfstoff nicht alle HPV-Typen umfasst, besteht weiter die Notwendigkeit gynäkologischer Vorsorgeuntersuchungen, damit Krebs und Krebsvorstufen rechtzeitig erkannt werden.
Kondome bieten keinen vollständigen Schutz vor einer HPV-Infektion und können daher keine HPV-Impfung ersetzen. Gleichzeitig schützen Kondome vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wie Hepatitis B oder C, einer HIV-Infektion, Chlamydien, Syphilis und einer Gonorrhö.
Weitere Informationen zu HPV auf der Seite der BZgA und des RKI.