Pilotstudie zur Exposition gegenüber E-Zigaretten und Shiazo-Wasserpfeifen - Innere Exposition von Rauchern und Passivrauchbelastung
Laufzeit: 2011-2013
Das Projekt wurde gemeinsam vom Sachgebiet Chemikaliensicherheit und Toxikologie des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mit dem Institut und der Poliklinik für Arbeits- und Umweltmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit durchgeführt.
Hintergrund
Während der Konsum von Zigaretten eine rückläufige Tendenz in der Bevölkerung zeigt und damit gesundheitliche Probleme bei Rauchern und passivrauchbelasteten Personen zurückgehen, werden zunehmend andere Rauchtechniken beworben und vermarktet.
Bei den E-Zigaretten handelt es sich um einer Zigarette nachempfundene Produkte, bei denen Flüssigkeiten, sogenannte Liquids, durch ein elektrisches Heizelement zerstäubt und die flüchtigen Stoffe ausschließlich durch Saugen am Mundstück durch den Nutzer inhaliert werden. Derzeit liegen zu dieser Rauchtechnik nur äußerst begrenzt Daten zu den Inhaltsstoffen in den Liquids und im Hauptstromrauch vor. In jedem Fall muss bei nikotinhaltigen Liquids natürlich mit einer Nikotinbelastung und infolgedessen mit einem suchterzeugenden Potential gerechnet werden. Von den Herstellern wird oft auch damit geworben, dass im Gegensatz zu herkömmlichen Zigaretten kein Nebenstromrauch erzeugt wird und eine Passivrauchbelastung Dritter somit nicht besteht. Bisher liegen in der wissenschaftlichen Literatur nur in geringem Umfang Messungen in der Raumluft beim „Rauchen“ derartiger E-Zigaretten vor.
Orientalische Tabakpfeifen (Wasserpfeifen, Shisha, Nargile, Hookah, Gozah) sind in arabischen und afrikanischen Ländern weit verbreitet und erfreuen sich auch in Mitteleuropa zunehmender Beliebtheit. Dabei gehen die Nutzer oft davon aus, dass beim Rauchen einer Wasserpfeife nicht mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen gerechnet werden muss. Für die Wasserpfeife trifft dies jedoch nicht zu und die mittlerweile vorliegenden Daten belegen, dass das Rauchen einer Wasserpfeife nachweislich mit negativen gesundheitlichen Wirkungen verknüpft ist. Auch im Vergleich zum Zigarettenrauchen muss mit ähnlichen Gefahren für die Gesundheit gerechnet werden. Dies betrifft auch die Passivrauchbelastung. Seit einiger Zeit werden jedoch zunehmend Wasserpfeifen beworben, bei denen nicht der typische Tabak, sondern mit einer Flüssigkeit getränkte Steine (sogenannte Shiazo-Steine) verwendet werden. Diese Flüssigkeiten bestehen manchmal aus Melasse und diversen Aromastoffen, oft sind die Inhaltsstoffe jedoch nicht bekannt. Nikotin soll nicht enthalten sein. Bei der Projektplanung lagen keine Untersuchungen zur inneren und äußeren Exposition im Rahmen der bestimmungsgemäßen Verwendung vor.
Ziel der Studie
Das Projekt zielte darauf ab, die äußere und innere Exposition beim Rauchen von nikotinfreien und nikotinhaltigen E-Zigaretten und beim Rauchen von Shiazo-Wasserpfeifen zu charakterisieren. In einem experimentellen Ansatz sollten möglichst umfassend Ergebnisse zur Belastung der Raumluft mit gesundheitlich bedeutsamen Substanzen ermittelt werden. Im Rahmen eines gleichzeitig durchgeführten Human-Biomonitorings bei aktiv Rauchenden sollten gesundheitlich problematische Substanzen bzw. deren Umwandlungsprodukte im Urin nachgewiesen werden. Darüber hinaus sollte durch Messungen in der exhalierten Luft nach lokalen Effekten im Bereich der Atemwege gesucht werden.
Folgende Kernfragen sollten mit dem Projekt beantwortet werden:
- Kommt es im Rahmen des Genusses von „neuen“ Rauchartikeln zu einer Belastung der Nutzer selbst?
- Werden Personen durch eine Passivrauchbelastung gefährdet?
- Welche Inhaltsstoffe können in Liquids von E-Zigaretten bzw. in den Shiazo- Flüssigkeiten gefunden werden?
Arbeitsprogramm
Die Untersuchungen wurden über einen Zeitraum von zwei Stunden in einem typischen Innenraum mit natürlicher Lüftung durchgeführt. An der Studie nahmen jeweils drei Personen teil, die in sechs unterschiedlichen Sitzungen nikotinfreie und nikotinhaltige Liquids für E-Zigaretten rauchten. Außerdem wurden an drei weiteren Sitzungen von jeweils drei Probanden unterschiedliche Shiazo-Flüssigkeiten mittels einer Wasserpfeife geraucht. Die Pilotstudie wurde durch die Ethik-Kommission der Bayerischen Landesärztekammer genehmigt.
Ergebnisse
Die Ergebnisse des Projektes wurden in folgender Publikation veröffentlicht:
Den Abschlussbericht finden Sie rechts oben auf dieser Seite.