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Erste EUPHEM-Absolventin am und Lebensmittelsicherheit">Bayerischen LandesamLt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
Nach der erfolgreichen Benennung des LGL als Ausbildungsstätte (Training Site) des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) für das European Public Health Microbiology Training Programme (EUPHEM) zum Ende des Jahres 2014 konnte bereits im ersten Anlauf eine EUPHEM Fellow im September 2015 zur Ausbildung ans LGL entsandt werden. Die in diesem äußerst kompetitiven europäischen Ausbildungsprogramm für einen Einsatz am LGL ausgewählte Wissenschaftlerin Durdica Marosevic ist eine kroatische Molekularbiologin, die an einer tschechischen Universität ihr PhD-Programm in Mikrobiologie und Antibiotikaresistenzen absolviert und bereits in Norwegen und Frankreich Forschungserfahrung gesammelt hatte. Im September 2017 hat sie ihre EUPHEM-Ausbildung mit sehr großem Erfolg abgeschlossen.
Abb. 1: Die frisch gebackene EUPHEM-Absolventin Durdica Marosevic präsentiert ihr Abschlusszertifikat des ECDC im Kreise ihrer beiden Labor-Betreuer Prof. Dr. Dr. Andreas Sing (2. von rechts; mit EUPHEM-Portfolio) und Dr. Nikolaus Ackermann (ganz rechts) sowie Dr. Volker Fingerle, Leiter des NRZ für Borrelien (links)
Das EUPHEM-Trainingsprogramm ist eine zweijährige Postgraduiertenausbildung, in der Wissenschaftler in Kernkompetenzen der Fachdisziplin Public-Health-Mikrobiologie (PHM) weiterqualifiziert werden. PHM ist eine dem One-Health-Gedanken verpflichtete laborgestützte Querschnittsdisziplin, die mit dem Fokus auf der Verhinderung von Infektionskrankheiten der menschlichen Bevölkerung die Mikrobiologie in allen dafür relevanten Bereichen (Menschen, Tiere, Nahrungsmittel, Wasser und Umwelt) umfasst und eng mit der Infektionsepidemiologie verzahnt ist.
Während des zweijährigen Programms bearbeiten die Fellows in 11 Wochenkursen Themen der Infektionsepidemiologie wie Surveillance, Ausbruchsuntersuchung, Multivariable Datenanalyse, aber auch „state-of-the-art“ bioinformatische und phylogenetische Methoden und Vakzinologie. Sie durchlaufen Trainingseinheiten in Risikokommunikation und Krisenmanagement und werden auf internationale Einsätze in Krisenregionen vorbereitet. Weitere Ausbildungsinhalte sind die aktive Einbindung in die Arbeitsfelder der jeweiligen Ausbildungsstätte und die eigenständige Durchführung von PHM-Projekten (z. B. Ausbruchsuntersuchungen mittels infektionsepidemiologischer und molekularer Typisierungsmethoden). In ihrer Zeit am LGL hat sich Frau Marosevic unter anderem mit relevanten Themen wie z. B. dem Gesundheitsstatus Asylsuchender in Bayern in 2015 befasst, das Bayerische Influenza Sentinel betreut und die Ko-Infektionsrate von HIV und Syphilis in Bayern zwischen 2010-2016 untersucht. Im am LGL angesiedelten Nationalen Referenzzentrum (NRZ) für Borrelien hat Frau Marosevic eine weltweit einzigartige Ganzgenomanalyse zum Vergleich unterschiedlicher Rückfallfieberspirochaeten durchgeführt. Weiterhin konnte Frau Marosevic am LGL in enger Zusammenarbeit mit dem NRZ für Masern, Mumps und Röteln des Robert Koch-Instituts die Genotypisierung von Masernviren etablieren und im Nationalen Konsiliarlabor für Diphtherie am LGL anhand einer der weltweit größten Stammsammlungen von toxigenen Corynebacterium Stämmen umfangreiche Analysen zu deren Antibiotikaresistenzprofilen anstellen. Die hierbei neugewonnenen Erkenntnisse bieten grundlegende Daten zur Aktualisierung internationaler Richtlinien der Antibiotikatestung von Corynebakterien.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse unserer ersten EUPHEM-Fellow wurden auf nationalen und internationalen Konferenzen vorgestellt und in Fachzeitschriften veröffentlicht. Ein ausführliches Portfolio von Frau Marosevic mit einer Darstellung aller ihrer am LGL durchgeführten Projekte findet sich auf folgender Internetseite des ECDC: