Natamycin bei Hart- und Schnittkäse

Der Konservierungsstoff Natamycin ist zur Oberflächenbehandlung bestimmter Käsesorten zugelassen. Namentlich kennzeichnungspflichtig ist er auf Fertigpackungen, bei offener Ware jedoch nicht.

Der Konservierungsstoff Natamycin

Natamycin ist eine antimykotisch wirkende Substanz, die im Regelfall biotechnologisch aus dem Bodenbakterium „Streptomyces natalensis“ gewonnen wird.

Im Lebensmittelbereich ist Natamycin (E 235) als Konservierungsstoff nur für die Oberflächenbehandlung von Hartkäse, Schnittkäse und halbfestem Schnittkäse sowie von getrockneten, gepökelten Würsten zugelassen. Die erlaubte Höchstmenge beträgt 1 mg/dm² Oberfläche. Außerdem ist festgelegt, dass die Substanz bei den genannten Käsegruppen nicht tiefer als 5 mm eindringen darf.

Bei Bio-Käse darf der Zusatzstoff Natamycin nicht verwendet werden. Humanmedizinisch wird Natamycin auch als wirksamer Stoff in Medikamenten unter anderem zur Bekämpfung von Candidahefen und Pilzinfektionen der Haut angewendet.
Detaillierte Informationen zu Natamycin finden Sie in einer Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) im Kasten "Links".

Kennzeichnung

Wenn Natamycin bei der Herstellung von Käse verwendet wird, muss es im Zutatenverzeichnis von Fertigpackungen als „Konservierungsstoff Natamycin“ oder „Konservierungsstoff E 235“ angegeben werden. Bei offen verkauftem Käse (loser Ware) genügt der Hinweis „mit Konservierungsstoff“ oder „konserviert“ auf einem Schild bei der Ware.
Bei Bio-Käse ist die Verwendung von Natamycin nicht erlaubt.

Untersuchungsergebnisse des LGL

Im Jahr 2015 untersuchte das LGL 71 Hart- und Schnittkäse mit und ohne Bio-Auslobung auf Natamycin. Dabei handelte es sich sowohl um Erzeugnisse in Fertigpackungen als auch um lose Ware. In keinem Fall fand das LGL den Konservierungsstoff unterhalb der „5 mm-Zone“. Alle 28 Bio-Käse waren auch auf der Oberfläche frei von Natamycin. Bei 34 von 43 konventionellen Proben (79 %) konnte das LGL ebenfalls kein Natamycin auf der Käseoberfläche nachweisen. Bei den restlichen neun Proben (21 %) fand das LGL Natamycingehalte zwischen 0,1 und 0,9 mg/dm2 Käseoberfläche, welche alle unterhalb der Höchstmenge lagen.

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