Nitratgehalt im Trinkwasser – Tendenzstudie 2018
Hintergrund
Nitrat ist Bestandteil des natürlichen Stickstoffzyklus. Für den pflanzlichen Stoffwechsel ist Nitrat essenziell, denn es ist – bis auf wenige Ausnahmen – die einzige Stickstoffquelle zum Aufbau von Nukleinsäuren und Proteinen. Nitrat wird auf landwirtschaftlich genutzten Flächen als Dünger ausgebracht. Pflanzen nehmen das Nitrat jedoch nicht vollständig auf. Der nicht aufgenommene Anteil des gut wasserlöslichen Nitrats gelangt einerseits ins Oberflächenwasser (Eutrophierung), andererseits aber auch ins Grundwasser. Dadurch ist auch das Trinkwasser von Nitrat betroffen. Nitrat kann im menschlichen Körper zu Nitrit reduziert werden und ist in höherer Konzentration insbesondere für Säuglinge gesundheitsschädlich. In der Trinkwasserverordnung ist daher der Grenzwert für Nitrat auf 50 mg/l festgelegt.
Schwerpunktprogramm Nitrat
Um eventuelle Veränderungen der Nitratkonzentration im Trinkwasser zu erfassen, führte das LGL drei Studien durch. Die erste Studie in den Jahren 2011 bis 2012 umfasste 568, die zweite Studie in den Jahren 2014 bis 2015 493 und die dritte, 2018 durchgeführte Studie 562 Proben. Die in den drei Studien beprobten zentralen Wasserversorgungen beliefern über 70 % der bayerischen Bevölkerung mit Trinkwasser. Keine der innerhalb der drei Studien untersuchten Proben wies eine Grenzwertüberschreitung auf. Tendenzen oder signifikante Veränderungen der Nitratgehalte sind in den drei Untersuchungsreihen nicht feststellbar. Der für das Grundwasser zu vermutende Anstieg der Nitratkonzentration zeigt noch keine Auswirkungen auf das Trinkwasser. Dies liegt vermutlich daran, dass größere Trinkwasserversorgungen auf nicht belastete Brunnen ausweichen und zusätzliche Aufbereitungsmaßnahmen anwenden. Das LGL möchte in einem folgenden Untersuchungsprogramm speziell kleinere Wasserversorger erfassen, bei denen eine höhere Belastung durch steigende Nitratkonzentrationen im Grundwasser zu erwarten ist.