Pressemitteilung
25.03.2024
Nr. 10/2024
Gesundheit
Vernetzung von Öffentlichem Gesundheitsdienst und Wissenschaft: Bayern gründet die Landesarbeitsgemeinschaft Public Health (LAGePH)
Um die Vernetzung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) mit der Wissenschaft weiter voranzutreiben, gründet Bayern die Landesarbeitsgemeinschaft Public Health (LAGePH), die Ende letzter Woche in einer konstituierenden Sitzung zusammenkam. Die LAGePH, deren Geschäftsstelle am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) angesiedelt ist, zielt darauf ab, die Tätigkeit des ÖGD auf eine noch breitere wissenschaftliche Basis zu stellen, das Fachgebiet Öffentliches Gesundheitswesen in der universitären Medizinerausbildung zu stärken und zugleich den Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis im Gesundheitsbereich zu erhöhen.
„Die Landesarbeitsgemeinschaft Public Health wird Themen des Öffentlichen Gesundheitswesens tiefer im akademischen Bereich verankern, gleichzeitig wird der ÖGD schneller in neue wissenschaftliche Entwicklungen und Erkenntnisgewinne eingebunden. Denn für Herausforderungen, die öffentliche Gesundheit betreffen, müssen künftig effiziente und passende Strategien ausgearbeitet werden“, sagte Prof. Dr. Christian Weidner, Präsident des LGL.
Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach betonte anlässlich der konstituierenden Sitzung: „Ein moderner und zukunftsfähiger Öffentlicher Gesundheitsdienst in Bayern braucht die Verbindung zwischen Erkenntnissen aus dem Wissenschaftsgebiet Public Health und den praktischen Erfahrungen der Einrichtungen der Gesundheitsverwaltung sowie weiterer Akteure des Öffentlichen Gesundheitswesens. Bislang wurden Themen des Öffentlichen Gesundheitswesens und vor allem der Gesundheitsämter nur am Rande in Lehre und Forschung behandelt. Die Landesarbeitsgemeinschaft Public Health soll diese Themen aber nun in den Fokus stellen. Insbesondere die Vernetzung von Universitäten und Gesundheitsämtern ist hierbei essentiell.“
Der neu gegründeten LAGePH gehören neben dem LGL auch das bayerische Gesundheitsministerium, das bayerische Wissenschaftsministerium und verschiedene Vertreterinnen und Vertreter aller bayerischer Universitäten, der Gesundheitsämter sowie maßgeblicher Organisationen und Gremien an, so zum Beispiel der Bayerischen Landesärztekammer und dem Beirat Pakt ÖGD ("Beirat zur Beratung zukunftsfähiger Strukturen im Öffentlichen Gesundheitsdienst in Umsetzung des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst"). In der konstituierenden Sitzung von vergangenem Donnerstag haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein gemeinsames Statement verabschiedet und drei Fokusgruppen gegründet: die Arbeitsgruppen „Stärkung der Aus-, Fort- und Weiterbildung im ÖGD“, „Forschung und Ergebnistransfer in die Praxis“ und „Forschung und evidenzbasierte Arbeit in den Gesundheitsämtern“. Diese sollen nun gezielt gemeinsame Themen und konkrete Projekte zur besseren Verbindung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in Bayern mit den medizinischen Fakultäten aller bayerischer Universitäten in Lehre und Forschung entwickeln. Mit der Gründung der LAGePH trägt Bayern dem Leitbild für einen modernen ÖGD Rechnung.
Weidner begrüßte die Entscheidung, die Geschäftsstelle der LAGePH am LGL zu etablieren, und sieht darin zusätzliche Vorteile: „Das LGL ist eine wissenschaftliche Fachbehörde, die um die Komplexität der Wissenschaft weiß und gleichzeitig auch die Herausforderungen in der Praxis sieht. Es hat sich als Schnittstelle zwischen den Ebenen der bayerischen Staatsregierung, dem Öffentlichem Gesundheitsdienst und der Wissenschaft bereits bewährt. Wir werden unsere Erfahrung nutzen, um die Vernetzung zwischen den Akteurinnen und Akteuren des Gesundheitsdienstes sowie der Lehre und Forschung voranzutreiben.“ Die LAGePH wird sich künftig zwei Mal im Jahr treffen, um das bisher Erreichte zu evaluieren und nächste Schritte festzulegen. Zusätzlich werden sich die Expertinnen und Experten innerhalb der drei Fokusgruppen kontinuierlich austauschen.
Die Mitglieder der LAGePH bei der konstituierenden Sitzung am 21.03.2024 (Quelle: StMGP / Dr. Harald Heckl)
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Über das LGL
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist die zentrale Fachbehörde des Freistaats Bayern für Lebensmittelsicherheit, Gesundheit, Veterinärwesen und Arbeitsschutz/Produktsicherheit. Als interdisziplinäre, wissenschaftliche Fachbehörde verfolgt das LGL in seinem Handeln stets den „One-Health-Ansatz“ – denn nur gesunde Tiere liefern gesunde Lebensmittel, und nur eine gesunde Umwelt ermöglicht körperliches, geistiges und soziales Wohlergehen.
Daher sind am LGL verschiedene Fachgebiete bewusst unter einem Dach vereint. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen z. B. aus der Human- und Veterinärmedizin, der Lebensmittelchemie, aus den verschiedenen Ingenieurswissenschaften, der Physik, der Psychologie, der Ernährungswissenschaft, der Chemie oder Biologie. Sie arbeiten über Fachgrenzen hinweg zusammen und betrachten Sachverhalte aus verschiedenen Blickwinkeln.