Pressemitteilung

03.07.2018
Nr. 17/18

Gesundheit und Lebensmittelsicherheit

LGL veröffentlicht Jahresbericht 2017

2017 untersuchte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) knapp 70.000 Proben von Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen, kosmetischen Mitteln und Tabakwaren. Darüber hinaus arbeiteten LGL-Fachleute an zahlreichen Studien mit gesundheitsbezogenen Fragestellungen, wie z. B. bundesweiten Unterschieden bei der Häufigkeit von Krebserkrankungen. Im Fokus standen darüber hinaus Themen aus dem umweltbezogenen Gesundheitsschutz: Das elektronische Polleninformationsnetzwerk (ePin), vom Bayerischen Gesundheitsministerium und dem Bayerischen Umweltministerium gefördert und deutschlandweit bisher einmalig, wurde federführend von LGL-Experten vorangetrieben und aufgebaut. Diese und weitere Themen sind dem heute im Landtag vorgestellten LGL-Jahresbericht zu entnehmen.

„Die Lebensmittelsicherheit liegt wie in den Vorjahren auf einem hohen Niveau: Die Beanstandungsquote aufgrund gesundheitlicher Risiken bei den rund 70.000 Proben betrug lediglich 0,4 Prozent", kommentierte Dr. Andreas Zapf, Präsident des LGL. Von besonderer Bedeutung waren die intensive Ermittlungsarbeit und die Laboruntersuchungen von Lebensmitteln im Zusammenhang mit Eiern aus den Niederlanden, die mit Fipronil belastet waren. Das Ausbruchsmanagement der Vogelgrippe und das Thema Afrikanische Schweinepest (ASP) standen als weitere Aufgaben im Fokus des LGL: „2017 intensivierte das LGL sein Monitoring, um einen potenziellen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest möglichst frühzeitig erkennen zu können“, unterstrich Zapf. Außerdem hat das LGL noch rund 2.500 Futtermittelproben mit insgesamt 72.000 Analysen untersucht. Im Bereich der Tiergesundheit fanden weiterhin über 360.000 Untersuchungen unter anderem auf Viren sowie parasitäre oder bakterielle Erkrankungen statt.

Zukunftsorientierte Gesundheitsforschung

Neben risikoorientierten, vorausschauenden Untersuchungen im Lebensmittel- und Tiergesundheitsbereich war das LGL auf dem Gebiet der Humanmedizin und -forschung aktiv. Experten am Krebsregister setzten sich z. B. mit der Frage auseinander, ob und welche regionalen Unterschiede es zwischen den Bundesländern gibt. Verglichen wurden die Häufigkeit der Erkrankung (Inzidenz), die Sterblichkeit und das Überleben. Dabei zeigten sich regionale Unterschiede, z. B. liegt die Brustkrebsinzidenz in Bayern unter dem Bundesdurchschnitt. Studien und Auswertungen des Krebsregisters eröffnen Wissenschaftlern weitere Analyse- und Forschungsmöglichkeiten, um den Krebs als Krankheit noch besser verstehen und letztendlich auch besser behandeln zu können.

Auf eine Optimierung der Gesundheitsvorsorge ausgerichtet ist auch das ePin-Projekt. Hierbei hat das LGL mit der Konzeption, dem Aufbau und der Installation von acht Pollenmonitoren an ausgewählten Standorten begonnen; der erste Monitor ging im April 2018 offiziell in Betrieb. „Neben dem Nutzen für die Klimaforschung hat ePin vor allem das Ziel, die Qualität der Pollenflugvorhersage zu verbessern und Allergiker bei Vorsorgemaßnahmen, z. B. der Medikamenteneinnahme, zu unterstützen“, erklärte Zapf. Die im Projekt ePin erhobenen Pollendaten für Bayern werden ab kommendem Jahr auf der Webseite des LGL für jeden in Echtzeit nachzulesen sein.

Insgesamt war das LGL auf vielen weiteren Aufgabenfeldern der Lebensmittelsicherheit, der Gesundheit, der Tiergesundheit sowie des Arbeitsschutzes und in der Produktsicherheit aktiv.

Der Jahresbericht des LGL steht unter dem folgenden Link zum Download zur Verfügung: https://www.lgl.bayern.de/publikationen/doc/lgl_jahresbericht_2017.pdf.