Pressemitteilung

31.10.2023
Nr. 45/2023

Gesundheit

HIV-Testwochen starten am 2. November

Bis Ende November gibt es in Bayern ein breit aufgestelltes HIV-Beratungs- und -Testangebot im Öffentlichen Gesundheitsdienst sowie an AIDS-Beratungsstellen und -Hilfen. Interessierte können online nach Angeboten suchen bzw. diese nach Postleitzahl filtern.

Nach einer Schätzung des Robert Koch-Instituts lebten Ende 2021 rund 12.200 Menschen in Bayern mit dem Humanen-Immundefizienz-Virus (HIV), in Deutschland waren es rund 90.800. Zwar ist die Anzahl der mit HIV-infizierten Personen in anderen Ländern der Welt wesentlich höher, dennoch darf das Virus in Deutschland keinesfalls aus dem Blickfeld geraten. Es gilt die Testbereitschaft insbesondere nach Risikokontakten weiter zu erhöhen und die Früherkennung insgesamt zu stärken, damit Betroffene möglichst frühzeitig eine antiretrovirale Behandlung erhalten und mögliche Infektionsketten auf diese Weise unterbrochen werden. Vor diesem Hintergrund stellen die übermorgen startenden HIV-Testwochen einen wichtigen Baustein der bayerischen Präventionsarbeit dar: Vom 2. bis zum 30. November bieten bayerische Gesundheitsämter, AIDS-Beratungsstellen und AIDS-Hilfen neben ihren ganzjährig wahrnehmbaren Angeboten wieder zahlreiche zusätzliche Möglichkeiten, sich anonym auf HIV testen zu lassen. Dazu informiert die Seite www.testjetzt.de über Termine, Anlaufstellen und Testmodalitäten. Die Kampagne wird vom Bayerischen Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) koordiniert. 

„Viele Menschen waren schon einmal in der Situation, in der das Risiko einer HIV-Infektion bestanden haben könnte. Vor allem die damit verbundene Unsicherheit stellt eine große Belastung dar. Die einzige Möglichkeit, Gewissheit zu erhalten, ist ein HIV-Test. Die HIV-Testwochen laden dazu ein, vertrauensvolle Gespräche mit Expertinnen und Experten zu führen, Unsicherheiten abzubauen und Klarheit für einen selbst zu schaffen“, erklärt Prof. Dr. Christian Weidner, Präsident des LGL

Das Wissen über HIV, Ansteckungswege sowie Prävention ist in der Gesellschaft allgemein hoch, dennoch kommt es immer wieder zu Neuinfektionen. Nach Schätzungen des RKI infizierten sich im Jahr 2021 circa 200 Menschen in Bayern neu mit dem Virus. HIV schädigt die körpereigenen Abwehrkräfte, sodass der Körper Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren schlechter bekämpfen kann. Eine HIV-Infektion ist nicht heilbar und kann unbehandelt zu „Acquired Immune Deficiency Syndrome“ (AIDS - erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom) führen, sodass man lebensbedrohlich erkranken und an in der Regel nicht tödlich verlaufenden Erkrankungen sterben kann. 

Es gibt jedoch mittlerweile gute Behandlungsmöglichkeiten, worüber Fachleute während der bayernweiten HIV-Testwochen ebenfalls informieren. Wann, wo und wie die Beratungs- und Testangebote konkret nutzbar sind, erfährt man auf www.testjetzt.de. Über die Kampagnenseite können Beratungs- und Teststellen zudem anhand der Postleitzahl gesucht werden. Darüber hinaus können Interessierte nach Informationsveranstaltungen zum Thema HIV recherchieren, die im Rahmen der HIV-Testwochen in Bayern stattfinden. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, eine selbst organisierte Veranstaltung bzw. Aktion zum Thema anzumelden.

Die bayernweiten Testwochen wurden vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) ins Leben gerufen und stellen eine Ergänzung zu dem seit mehr als 30 Jahren in Bayern etablierten umfassenden Hilfs- und Beratungsangebot für Betroffene dar. So informieren Gesundheitsämter ganzjährig über die Möglichkeiten, das Ansteckungsrisiko zu minimieren; zudem bieten sie kostenfreie, anonyme HIV-Tests an. Beratungsstellen unterstützen überregional und begleiten Betroffene sowie deren Angehörige. Mit den HIV-Testwochen vom 2. bis 30. November wird das unterjährige Angebot an den Gesundheitsämtern und den Beratungsstellen nochmals intensiviert.

Weiterführendes zum Thema HIV ist abrufbar auf der Website des StMGP. Auch das ZPG bietet auf seiner Homepage Informationen zur HIV- und AIDS-Prävention an. 


Über das LGL

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist die zentrale Fachbehörde des Freistaats Bayern für Lebensmittelsicherheit, Gesundheit, Veterinärwesen und Arbeitsschutz/Produktsicherheit. Als interdisziplinäre, wissenschaftliche Fachbehörde verfolgt das LGL in seinem Handeln stets den „One-Health-Ansatz“ – denn nur gesunde Tiere liefern gesunde Lebensmittel, und nur eine gesunde Umwelt ermöglicht körperliches, geistiges und soziales Wohlergehen.
Daher sind am LGL verschiedene Fachgebiete bewusst unter einem Dach vereint. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen z. B. aus der Lebensmittelchemie, Human- und Veterinärmedizin, aus den verschiedenen Ingenieurswissenschaften, Physik, Psychologie, Ökotrophologie, Chemie oder Biologie. Sie arbeiten über Fachgrenzen hinweg zusammen und betrachten Sachverhalte aus verschiedenen Blickwinkeln.