Pressemitteilung
02.10.2018
Nr. 28/18
Gesundheit
JMU-Professor neuer Institutsleiter am LGL in Bad Kissingen
Dr. Thomas Keil, neuer Professor am Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU), leitet nun das Institut für Kurortmedizin und Gesundheitsförderung (IKOM) des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Standort Bad Kissingen. Zuvor war der Mediziner außerplanmäßiger Professor an der Charité in Berlin. Mit der Besetzung dieser Professur wurde eine Brücke zwischen der Medizinischen Fakultät der JMU und dem LGL geschaffen und die Zusammenarbeit dadurch weiter intensiviert. Vertreter beider Institutionen hatten bereits 2017 einen umfangreichen Kooperationsvertrag unterzeichnet.
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml betont: „Ich freue mich, dass wir für die Brückenprofessur mit Herrn Professor Keil einen ausgewiesenen Experten für Prävention und Gesundheitsförderung gewinnen konnten. Er wird die Verbindung von Praxis und Wissenschaft am Kurort Bad Kissingen vorantreiben. Ziel des Instituts ist es, evidenzbasierte und zielgruppenspezifische Konzepte im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention zu entwickeln, um die bayerischen Kurorte und Heilbäder bei der Weiterentwicklung ihres medizinischen Angebots zu unterstützen.“ „Mit Professor Keil konnte ein Wissenschaftler mit herausragenden Referenzen und breiter Expertise in der Präventions- und Versorgungsforschung gewonnen werden. Damit werden die Bereiche Prävention und Gesundheitsförderung nicht nur in Forschung, Lehre, sondern auch im Öffentlichen Gesundheitsdienst Bayerns weiter gestärkt“, ergänzt Dr. Andreas Zapf, Präsident des LGL. „Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg freut sich über die mit der Besetzung der Professur erfolgte Erweiterung im medizinischen Bereich und die Kooperation mit dem LGL in Bad Kissingen“, kommentiert JMU-Präsident Prof. Dr. Alfred Forchel. Dekan Prof. Dr. med. Matthias Frosch: „Durch die neueingerichtete Professur in Kooperation mit dem LGL wird eine wissenschaftliche Plattform zur Entwicklung von Präventionstrategien und deren direkten Transfer in die Praxis geschaffen. Weiterhin setzen wir durch die Verbindung zwischen Theorie und Praxis neue Impulse für die Ausbildung der Medizinstudierenden im immer wichtiger werdenden Bereich Prävention und Gesundheitsförderung.“
Zu Thomas Keils Schwerpunkten in der Präventionsforschung zählen chronische Krankheiten, insbesondere Asthma und Allergien im Kindes- und Jugendalter, im Rahmen der Versorgungsforschung widmet er sich unter anderem verstärkt psycho-sozial belasteten Eltern von Säuglingen und Kleinkindern sowie Untersuchungen zur Inanspruchnahme von Notfallambulanzen.
Der Mediziner leitete und verantwortete zahlreiche internationale multizentrische Forschungsprojekte; so ist er unter anderem Projektleiter im EU-Projekt MeDALL (Mechanisms of the Development of Allergies) und im EU-Projekt iFAAM (Integrated Approaches to Food Allergen and Allergy Risk Management). Darüber ist Thomas Keil Gutachter zahlreicher internationaler wissenschaftlicher Zeitschriften und Mitglied in der International Epidemiological Association (IEA). „Ich bin gerne Wissenschaftler und möchte auch das neue Landesinstitut in Bad Kissingen wissenschaftlich ausrichten. Dabei ist mir wichtig, dass wir mit qualitativ hochwertigen Studien die Wirksamkeit präventiver und gesundheitsfördernder Konzepte sowie therapeutischer Interventionen untersuchen“, erklärt Thomas Keil.
Thomas Keil wird sich federführend der Ausarbeitung und Analyse von zielgruppenspezifischen Angeboten der Gesundheitsförderung und Prävention im ambulanten Sektor (z. B. in ausgewählten bayerischen Kurorten bzw. Heilbädern) widmen. Darüber hinaus wird er Konzepte zur Begleitforschung bestehender Förderprogramme entwickeln und Kooperationen mit weiteren Einrichtungen aus den Bereichen Gesundheitsförderung, Prävention und ambulanter Versorgung in Bayern vertiefen und vorantreiben. Als Inhaber einer Professur am Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie wird er die Bereiche Prävention und Gesundheitsförderung in Forschung und Lehre vertreten und hierbei eng mit bestehenden Einrichtungen der Universität und des Universitätsklinikums Würzburg zusammenarbeiten. Somit wird der Schwerpunkt der klinisch-epidemiologischen und Versorgungsforschung am Standort Würzburg weiter gestärkt unter besonderer Berücksichtigung der Herausforderung der Versorgung chronisch Erkrankter in einer ländlich geprägten Region.
Weiterführende Informationen (Unterzeichnung des Kooperationsvertrages zwischen dem LGL und der JMU): https://www.lgl.bayern.de/presse/detailansicht.htm?ID=A%2Bs3RgSTi2RGnlZRJungAg%3D%3D.