Pressemitteilung

17.06.2022
Nr. 20/2022

Gesundheit

Schutz vor Sonne und Hitze

Die Intensität und Häufigkeit extremer Hitzeereignisse hat zugenommen. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Entwicklung in Zukunft fortsetzen wird. Daher ist es wichtig, sich auf die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitzeperioden vorzubereiten. Neben Schutzmaßnahmen, die einzelne treffen können, sind auch verhaltenspräventive Maßnahmen, die beispielsweise von Kommunen oder Gesundheitseinrichtungen angeboten werden können, ein wesentlicher Baustein zum Schutz vor Sonne und Hitze. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gibt Tipps zum Schutz vor Sonne und Hitze und stellt zudem eine Toolbox zur Entwicklung von Hitzeschutzkonzepten bereit. 

„Zu starke Sonneneinstrahlung kann die Gesundheit beeinträchtigen. Zum Schutz vor Sonne sollte man sich daher an vier Regeln halten: die intensive Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr meiden, sich im Freien durch entsprechende Bekleidung schützen, ausreichend Sonnenschutzmittel verwenden und vor allem Babys und Kleinkinder nicht direkter Sonnenstrahlung aussetzen“, rät Prof. Caroline Herr, Mitglied der LGL-Amtsleitung.

Nicht nur die Sonne, auch Hitzeperioden können uns zu schaffen machen. Hohe Temperaturen am Tag und nur geringe Abkühlung in der Nacht belasten den menschlichen Organismus. Nicht alle Menschen reagieren gleich auf Hitze, es gibt Personengruppe, die besonders anfällig für hitzebedingte Gesundheitsstörungen sind. Hierzu gehören zum Beispiel Kleinkinder, ältere Menschen, pflegebedürftige Personen oder Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen. Grundsätzlich ist es bei Hitze wichtig, ausreichend Flüssigkeit (Wasser, keine alkoholischen Getränke) zu sich zu nehmen. Symptome wie Kopfschmerzen, Erschöpfungs- oder Schwächegefühl, Verwirrtheit, trockene Haut und Schleimhäute (z. B. Lippen), konzentrierter Urin oder eine leicht erhöhte Körpertemperatur können auf einen Flüssigkeitsmangel im Körper hinweisen. Sofortmaßnahmen wie eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, Kühlung des Körpers (z. B. mit kaltem Waschlappen auf dem Gesicht) sowie der Aufenthalt im Schatten oder an einem kühlen Ort können bei diesen Beschwerden helfen. Falls keine Besserung eintritt sowie in schweren Fällen sollte zeitnah ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Bei Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen (z. B. bei Dialysepatienten) muss jedoch darauf geachtet werden, dass keine zu großen Mengen an Flüssigkeit zu sich genommen werden. Betroffene sollten mit ihrem behandelnden Arzt/ihrer behandelnden Ärztin besprechen, wie viel Flüssigkeit sie an heißen Tagen zu sich nehmen dürfen und sollten. Bei Einnahme von Medikamenten (z. B. Blutdruckmedikamente, Medikamente zur Entwässerung oder Medikamente für die Behandlung von Depressionen) sollte Rücksprache mit dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin erfolgen und der Medikamentenplan ggf. angepasst werden.

LGL unterstützt Kommunen bei Hitzeschutzkonzepten
Auch auf kommunaler und Verwaltungsebene kann mit verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen die Exposition gegenüber Hitze und UV-Strahlung reduziert werden. Das LGL hat eine „Toolbox: Hitzeaktionspläne in Kommunen“ entwickelt, mit der beispielsweise Kommunen oder Gesundheitseinrichtungen eigene Hitzeschutzkonzepte erarbeiten können. Zu finden sind in der Toolbox des LGL neben konkreten Tipps auch Materialien und Informationen, die als Ideengeber für Hitzeschutzmaßnahmen für Kommunen dienen können.
Bedarfsgerechte Maßnahmen und Konzepte zum Hitzeschutz können dazu beitragen, die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit zu minimieren. Zu den Maßnahmen gehören beispielsweise die Kommunikation von Hitzewarnungen oder die Einrichtung von Hitzepatenschaften. Hierbei betreut ein Pate oder eine Patin Menschen aus den Risikogruppen. Kommunen können die Verteilung von Trinkwasser organisieren oder Trinkbrunnen installieren. „Coole Straßen“ einzurichten, in denen sich die Menschen auf beschatteten Sitzplätzen erholen können, sind eine weitere Möglichkeit, der Hitze zu begegnen. Die Toolbox des LGL ist unter https://www.bestellen.bayern.de/shoplink/lgl_ges_00090.htm abrufbar. 

Weitere Maßnahme zum Schutz vor den negativen Auswirkungen auf die Gesundheit durch Hitzeperioden erarbeitet die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheitsschutz im Klimawandel (LAGiK). Die LAGiK wurde auf Anregung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege (StMGP) und unter Koordination des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) 2021 gegründet. Als erstes Thema steht die gesundheitliche Belastung durch Hitze im Fokus der LAGiK. Informationsmaterialien und weiterführende Hinweise finden sich unter www.lagik.bayern.de.

Weitere Informationen finden Sie unter https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/praevention/sonne_hitze/hitze_sonne_schutz.htm