Pressemitteilung
21.03.2022
Nr. 07/2022
Tiergesundheit
LGL appelliert an Verbraucher: Anschaffung von Welpen genau prüfen
Es mag ein putzig anmutender Aktionstag sein: Der Tag der Welpen am 23. März. Weniger erfreulich hingegen sind die Umstände, unter denen Welpen nicht selten an den Verbraucher gelangen. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) weist daher eindringlich auf die Gefahren hin, die der illegale Handel mit Welpen mit sich bringt.
Im Zuge der Corona-Pandemie ist durch Kontaktbeschränkungen und Lockdown die Nachfrage nach Hunden deutlich gestiegen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium schätzt die Zahl der Hunde, die 2021 in deutschen Haushalten lebten, auf inzwischen 10,7 Millionen. Insbesondere der Handel mit Welpen wurde in den vergangenen Jahren stark befeuert. „Hundekäufer sollten sich bewusst sein, dass diese Welpen häufig aus Massenzuchten aus dem Ausland stammen, in denen die Zuchthündinnen unter tierschutzwidrigen Haltungsbedingungen leiden“, erläutert Dr. Martina Sedlmayer, Leiterin des Landesinstituts für Tiergesundheit I am LGL. „Solche Welpen werden viel zu früh von der Mutter getrennt und ohne die erforderlichen Impfungen unter völlig unzureichenden Bedingungen über lange Strecken transportiert.“
Welpen, die den Transport überleben, sind durch den Stress und die Belastung der Beförderung geschwächt und werden dann häufig beim neuen Besitzer schwer krank. Zudem zeigen viele dieser Welpen später Verhaltensauffälligkeiten, insbesondere Angst- und Aggressionsprobleme. Dadurch können diese Hunde später in Einzelfällen auch für Dritte gefährlich werden. Je nach Herkunftsland der Hunde besteht zudem ein ernst zu nehmendes Risiko für Zoonosen (von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheiten) wie z. B. Tollwut oder Staupe. „Das LGL rät daher allen Verbrauchern, vor der Anschaffung eines Hundes die Herkunft des Tieres genau zu prüfen“, so Sedlmayer.
Das LGL bietet ein Merkblatt zum Thema auf seiner Webseite zum Download an: Wir schaffen uns einen Welpen an - was ist besonders zu beachten? (bayern.de). In diesem werden u. a. die Bedeutung der Sozialisation bei Welpen sowie der Unterschied zwischen Hobbyzüchtern und gewerbsmäßigen Züchtern erläutert. Tipps und Checklisten für den Welpenkauf – u. a. zum korrekten Alter der Welpen, zu Begleitpapieren beim Import sowie zum gesundheitlichen Zustand der Tiere – finden sich zudem auf der Webseite der Informationskampagne Vernunft statt Mitleid (bayern.de) des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz sowie auf der Seite Welpenhandel: leider oft keine saubere Sache (bmel.de) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Darüber hinaus erhalten Sie weiterführende Informationen u. a. auf der Internetseite Wühltischwelpen - nein danke! (wuehltischwelpen.de), auf den Seiten des Deutschen Tierschutzbundes oder des Verbands für das deutsche Hundewesen (vdh.de). Dort finden Interessierte Informationen zu den Voraussetzungen für die Haltung von Hunden und zu den unterschiedlichen Ansprüchen der verschiedenen Hunderassen. Außerdem können diese Organisationen seriöse Züchter und Tierheime nennen.