Untersuchung von Feldhasen Untersuchungsergebnisse 2017
2017 untersuchte das LGL 26 Feldhasen, die im Rahmen einer Kooperation mit dem Bayerischen Jagdverband sowie durch die Veterinärämter eingesandt wurden, hinsichtlich der Krankheits- und Todesursache. Da bei Auftreten gehäufter Krankheits- oder Todesfälle regelmäßig vermehrt Feldhasen aus einer bestimmten Region eingesandt werden, kann das vorliegende Untersuchungsgut bezogen auf die Gesamtpopulation der Feldhasen in Bayern nicht als repräsentativ angesehen werden. Bei den dem LGL zur Verfügung stehenden Feldhasen standen infektiöse Krankheits- bzw. Todesursachen im Vordergrund. Wie bereits 2016 wies das LGL die auch auf den Menschen übertragbare Hasen- oder Nagerpest (Tularämie) in zehn Fällen verteilt über ganz Bayern nach. Bei erkrankten Hasen ist häufig eine hochgradige Milzschwellung nachweisbar. Die in unseren Breiten durch das Bakterium Francisella (F.) tularensis ssp. holarctica verursachte Zoonose kommt bei vielen verschiedenen Wildtierarten vor. Hauptwirte sind jedoch Feldhasen, Kaninchen und Nagetiere. Wie bereits 2016 stellte das LGL bei einem eingesendeten Feldhasen Brucellose fest. Auch bei dieser Krankheit handelt es sich um eine Zoonose. In zahlreichen Abszessen in und auf verschiedenen inneren Organen wies das LGL das Bakterium Brucella suis Biovar 2 nach. Pseudotuberkulose oder Yersiniose, die das LGL auch in den vergangenen Jahren regelmäßig diagnostizierte, trat 2017 im Untersuchungsgut bei drei Feldhasen auf. In einem weiteren Fall diagnostizierte das LGL eine Pasteurellose, hervorgerufen durch das Bakterium Pasteurella multocida. Wenige Feldhasen verendeten infolge einer Lungen-, Darm- oder Gehirnentzündung, deren Erreger nicht bestimmt werden konnten. Ein Parasitenbefall tritt bei Wildtieren regelmäßig auf und muss nicht zwingend zu einer Krankheit bzw. zum Tod führen. Bei einem am LGL untersuchten Feldhasen kann jedoch die ausgedehnte Lungenentzündung (Pneumonie) infolge eines Lungenwurmbefalls als Todesursache gewertet werden. Zweifelsfrei nicht durch eine Krankheit ausgelöste Todesfälle waren auf Verletzungen durch stumpfe Traumata, zum Beispiel Verkehrsunfälle, bei vier Feldhasen zurückzuführen.