Nachweis von anzeigepflichtigen Fischseuchen in Bayern - Untersuchungsergebnisse 2018

Hintergrund

Bei der Viralen Hämorrhagischen Septikämie (VHS) sowie der Infektiösen Hämatopoetischen Nekrose der Salmoniden (IHN) handelt es sich um Virusinfektionen von forellenartigen Fischen wie Lachsen, Forellen, Saiblingen und Äschen. Bei der Übertragung der VHS spielen epidemiologisch zudem auch Fischarten anderer Ordnungen, zum Beispiel der Hecht, eine Rolle.

Beide Fischseuchen können mit hohen Tierverlusten und wirtschaftlichen Einbußen in den Fischbeständen einhergehen und unterliegen der Anzeigepflicht. Erkranken Fische an einer dieser Fischseuchen, so zeigen sie Lethargie und weisen sogenannte Glotzaugen sowie Dunkelfärbung auf. Im chronischen Stadium können auch zentralnervöse Störungen auftreten. Im Tierseuchennachrichtensystem des Bundes werden die IHN- und VHS-Ausbrüche in Deutschland erfasst. Die Daten zeigen einen deutlichen Anstieg der VHS-Ausbrüche in Deutschland in den letzten fünf Jahren (siehe Abbildung 2).

Nachweis von IHN und VHS in Bayern

Das LGL untersuchte im Jahr 2018 ca. 1.750 Fischproben von Regenbogen-, Gold-, See- und Bachforellen sowie von Saiblingen auf IHN und VHS. VHS-Ausbrüche wurden in 15 Betrieben aus elf verschiedenen nord- und südbayerischen Landkreisen amtlich festgestellt. In acht Aquakulturbetrieben aus sieben Landkreisen in Nord- und Südbayern sowie in einer Hobbyhaltung wurde ein IHN-Ausbruch amtlich festgestellt. Oftmals erfolgt eine Übertragung der Fischseuchen über den Handel. So kam es im August 2018 in mindestens fünf Betrieben zu einem Ausbruch, nachdem diese eine Lieferung aus einem mit IHN-Virus infizierten Aquakulturbetrieb erhalten hatten.
Wird IHN- oder VHS-Virus im Labor nachgewiesen, erfolgen wenn möglich eine Virusisolierung sowie eine weitere genetische Charakterisierung durch das zuständige Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut (FLI).

Um die Ausbreitung von Fischseuchen zu verhindern, ist es wichtig, dass bei vermehrtem Fischsterben bzw. Auftreten IHN- und VHS-typischer Symptome sofort das zuständige Veterinäramt informiert wird.

Abbildung 1 zeigt ein Säulendiagramm, in dem alle gemeldeten Ausbrüche der Infektiösen Hämatopoetischen Nekrose der Salmoniden von 2007 bis 2018 in Deutschland und Bayern dargestellt sind. Im Jahr 2018 wurden 10 IHN-Fälle übermittelt, die alle aus Bayern stammen.

Abbildung 1: IHN-Ausbrüche seit 2007 in Deutschland (D, hellgrün) und in Bayern (BY, dunkelgrün).

Abbildung 2 zeigt ein Säulendiagramm, in dem alle gemeldeten Ausbrüche der Viralen Hämorrhagischen Septikämie der Salmoniden von 2007 bis 2018 in Deutschland und Bayern dargestellt sind. Seit 2013 kommt es zu einem stetigen Anstieg der gemeldeten VHS-Ausbrüche. Im Jahr 2013 wurden von den Bundesländern insgesamt zwölf VHS-Ausbrüche gemeldet. Im Gegensatz dazu wurden 2018 35 Fälle, also mehr als doppelt so viele, gemeldet.

Abbildung 2: VHS-Ausbrüche seit 2007 in Deutschland (D, hellblau) und in Bayern (BY, dunkelblau)