Vector-borne Infectious Diseases in Climate Change Investigations (VICCI):
Projekt 1: Prospektive Studie zur Entwicklung von Borrelia burgdorferi s.l. Spezies in Ixodes ricinus in Bayern
Projektverantwortliche
Dr. Christiane Klier, Dr. Volker Fingerle und PD Dr. Dr. Andreas Sing; GE2 / Sachgebiet Infektiologie, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Oberschleißheim
Kurzbeschreibung und Ziele
Nicht zuletzt auf Grund des Klimawandels erfahren Zecken und durch diese übertragene Erkrankungen wie die Lyme-Borreliose (LB) oder Frühsommer Meningoencephalitis (FSME) zunehmende Beachtung bei Ärzten aber auch dem Bürger. Die durch wenigstens fünf verschiedene Borrelia burgdorferi s.l. (Bb) Spezies verursachte LB ist dabei mit Abstand die häufigste Erkrankung. Diese Multisystemerkrankung kann sich klinisch insbesondere an Haut, Herz, Nervensystem und Gelenken manifestieren. Im komplexen natürlichen Übertragungszyklus fungieren dreiwirtige Schildzecken aus dem Ixodes ricinus / I. persulcatus Komplex als Vektor - in Europa insbesondere I. ricinus, auch gemeiner Holzbock genannt.
Aufbauend auf der Pilotstudie „Epidemiologische Aspekte zeckenübertragbarer Erkrankungen in Bayern: Lyme–Borreliose“ , die 2003/2004 im Rahmen der „Gesundheitsinitiative: Bayern aktiv“ durchgeführt wurde, soll die Entwicklung der Prävalenz verschiedener Bb Spezies in I. ricinus Populationen aus unterschiedlichen Gebieten Bayerns über die nächsten Jahre verfolgt werden, um zu dieser Fragestellung relevante Daten zu gewinnen.
Die Zeckendichte wird über standardisiertes Abflaggen der niederen Vegetation bestimmt. Nachweis der Spirochäten erfolgt mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Definition der Borrelia – Spezies. bzw. des Subtyps aus positiven Proben erfolgt mittels Restriktions-Fragment Längenpolymorphismus (RFLP) und Sequenzierung der Amplifikate. Die gebietsspezifischen ökologischen Variablen (zum Beispiel Landnutzung, (mikro)klimatische Verhältnisse, Pflanzengemeinschaft) sollen dokumentiert und in Beziehung zu Zeckenpopulationsdichte und Bb Prävalenz gesetzt werden. Ziel ist auch, mit diesen Daten ein System zur Surveillance aufzubauen.
Mehr zu diesem Thema
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