Fortbildungen zur Überwachung von Aquakulturbetrieben in Nordost- und Südbayern

Die Aufgabe der Überwachung und Kontrolle von Aquakulturbetrieben ruht auf den Schultern der Amtstierärzte. Damit diese gut vorbereitet und jederzeit „up-to-date“ für ihren Berufsalltag sind, bot die Akademie für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (AGL) des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) auch in 2019 wieder zwei Fortbildungen zum Thema „amtliche Überwachung von Aquakulturbetrieben am praktischen Beispiel“ an.

Ein Novum war, dass dieses Jahr nicht nur bereits erfahrene Amtstierärzte dabei waren, sondern auch die Teilnehmer des Amtstierarztlehrganges der AGL, wodurch ein produktiver Austausch unter den Kollegen geschaffen wurde.

Im Süden durften die Amtstierärzte am 03. Juli 2019 dankenswerterweise das Institut für Fischerei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Starnberg besuchen.
Das Institut liegt versteckt in einem Tal, umrahmt von Bäumen und begleitet vom Rauschen des Siebenquellenbachs. Absoluter Blickfang ist das über hundert Jahre alte, von König Ludwig II gestiftete Fischereigebäude, das heute den Auszubildenden als Wohnheim dient.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Institutsleiter Dr. Helmut Wedekind konnten die Referenten vor voll besetztem Auditorium ihr Fachwissen wiedergeben.

Im anschließenden Praxisteil wurden die Teilnehmer in Kleingruppen geteilt und durchliefen den Nachmittag im rotierenden System.

Eine Gruppe wurde von Herrn Gregor Schmidt, Fischwissenschaftler am Institut für Fischerei, durch die Anlage geführt und erfuhr dabei Wissenswertes zu Brut und Zucht von Forellen. Im Weiteren konnten unter seiner sachkundigen Führung verschiedene Formen von Aquakulturananlagen begutachtet werden. Die zweite Gruppe wohnte währenddessen einer Probenahme für Anzucht- oder PCR –Proben zum Nachweis anzeigepflichtiger Tierseuchen bei, die von Herrn Dr. Jürgen Christian , Leitung des Sachgebiets Virologie Nord und Fischseuchenbekämpfung des LGL durchgeführt wurde.


Abschließend hatten die Teilnehmer noch Gelegenheit sich vom Institut in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft erstellte Lehrfilme über die tierschutzgerechte Betäubung und Schlachtung bei Karpfen und Salmoniden anzusehen und Herr Dr. Wedekind stand für Fragen zur Verfügung.

 

Etwa einen Monat früher (am 05. Juni 2019) fand die Veranstaltung in Mitterteich im Landkreis Tirschenreuth statt. Im urigen Gewölbe des familiär geführten Fischhofs Beer erklärten die Referenten Dr. Christof Knitz vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV), Dr. Helmut Wedekind, Dr. Clemens Dötsch und dessen Kollege Martin Wagner was man bei der Überwachung und Kontrolle einer Teichwirtschaft zu beachten hat.

Das Vorgehen im Seuchenfall war ebenso Thema wie die gute fachliche Praxis, um Bestandserkrankungen frühzeitig zu erkennen und im besten Fall zu vermeiden.

Herr Georg Schmidt

Frau Dr. Isabel Sahm, Mitarbeiterin des LGL im Bereich der Virologie, führte vor den aufmerksamen Augen der Teilnehmer eine Probeentnahme zum Nachweis etwa der Viralen Hämorrhagischen Septikämie (VHS) oder der Infektiösen Hämatopoietischen Nekrose (IHN) durch. Anschließend ging es mit dem Fischwirtschaftsmeister Thomas Beer in die extensiven Teichanlagen, um sich dort ein Bild dieser Betriebsart zu machen und auch etwas über Gefahren von außen, wie etwa den Otter oder den Fischreiher zu lernen.