Coronavirus-Infektionszahlen in Bayern

Molekulare Surveillance in Bayern

Die systematische Untersuchung von Krankheitserregern (Molekulare Surveillance) wie SARS-CoV-2 ermöglicht unter anderem die Überwachung und Bewertung von Erkrankungen in der Bevölkerung.

Verbundprojekt „Bay-VOC"

Bay-VOC ist das bayerische Netzwerk, in dem die Expertise der gesamten bayerischen Universitätsmedizin sowie des Öffentlichem Gesundheitsdienstes zu besorgniserregenden Virusvarianten („Variants of Concern“", VOC) gebündelt wird. Mit diesem Netzwerk konnte bereits das Auftreten der Delta-Variante im April 2021 und der Omikron-Variante im November 2021 frühzeitig und zuverlässig erkannt werden.

Verbundprojekt Bay-VOC (bay-voc.lmu.de)

Bayerischer Influenza Sentinel BIS+C

Durch Sentinel-Erhebungen wird eine möglichst repräsentative Stichprobe zur Erfassung von Atemwegserkrankungen mit Influenza und SARS-CoV-2 sowie durch RSV untersucht. Die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte schicken hierbei Abstrichtupfer von zufällig ausgewählten Patienten mit Symptomatik einer akuten respiratorischen Erkrankung (ARE) zur kostenfreien Untersuchung ans LGL. Dort erfolgt die Diagnostik auf Influenza, SARS-CoV-2 und RSV sowie bei Bedarf kurzfristig auch auf andere Erreger von akuten Atemwegsinfekten.

Bayern Influenza Sentinel mit SARS-CoV-2 (BIS+C)

Abwassermonitoring

Teile des SARS-CoV-2-Virus finden sich in den Ausscheidungen infizierter Menschen wieder und können dadurch auch in Abwasserproben nachgewiesen werden.
Das Abwasser mehrerer bayerischer Kommunen wird bereits im Rahmen verschieden finanzierter Projekte untersucht. Zum einen werden sieben bayerische Standorte durch Mittel des Freistaats finanziert. Zum anderen gehen 15 Standorte, die im Kalenderjahr 2023 durch das LGL zwischenfinanziert wurden, im 3. Quartal dieses Jahres in die Finanzierung des Bundesprojekts „Abwasser-Monitoring für die epidemiologische Lageüberwachung“ (kurz AMELAG) über. In dieses Projekt werden überdies sieben weitere Standorte eingebunden. Darüber hinaus läuft in einer bayerischen Stadt ein Abwassermonitoring-Projekt, das aus kommunalen Mitteln finanziert wird.

Das Abwassermonitoring stellt den Gesundheitsbehörden, Entscheidungsträgern sowie der interessierten Bevölkerung neben den etablierten Kennzahlen des Pandemiemonitorings zusätzliche Erkenntnisse zur Entwicklung des Infektionsgeschehens bereit.

Das LGL führt die Untersuchung der Viruslast sowie die Variantenanalyse mittels Next-Generation Sequenzierung bei einem großen Teil der Abwasserstandorte selbst durch und wird durch universitäre Kooperationspartner unterstützt. Daneben koordiniert das LGL das Gesamtprojekt. Aktuelle Daten zur Viruslast im Abwasser sowie zur prozentualen Verteilung von Virusvarianten finden sich auf der Bay-VOC Seite unter:

• www.bay-voc.lmu.de/abwassermonitoring

Ziel ist es, bis Ende des Jahres 2023 Daten aus bis zu 30 Beprobungsstandorten im Freistaat online auszuweisen. Bundesweite Daten zur Viruslast im Abwasser sowie andere Kennzahlen zu Corona und anderen respiratorischen Erkrankungen finden Sie außerdem auf den Internetseiten des BMG und des RKI:

• Corona-Pandemieradar: Abwasser
• RKI: Wochenberichte zu COVID -19

Weiterführende Informationen zu den Vorläufer-Forschungsprojekten sind abrufbar unter:

• EU-Projekt „ESI-CorA“: RKI: Systematische Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser (November 2021 - März 2023)
• Verbundprojekt „Abwasser Biomarker CoV-2“ unter Koordination der TU München (Oktober 2020 - September 2022)
• BMBF: Corona-Früh- und Entwarnsystem aus dem Abwasser