Das Konsiliarlabor für Diphtherie feiert 20-jähriges Bestehen mit Untersuchung der 1000. Probe
Pünktlich zum 20-jährigen Bestehen des Konsiliarlabors für Diphtherie (KLD) wurde am LGL die 1000. Probe auf Diphtherie-Erreger untersucht.
Aufgrund der Mitte der 1990er Jahre grassierenden Diphtherie-Epidemie wurde im Jahr 1997 das KLD gegründet. Dieses war 10 Jahre am Max von Pettenkofer-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität angesiedelt. In dieser Zeit wurden jährlich 5 bis 20 Proben bzw. Bakterienstämme zur weiteren Differenzierung und zum Nachweis von Diphtherietoxin (DT) mittels tox-PCR und ggf. per Elek-Test eingesandt.
Seit 2007 ist das KLD am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Oberschleißheim angesiedelt. Inzwischen ist die Anzahl jährlicher Untersuchungen (Abbildung 1) drastisch angestiegen. Auch der Umfang des angebotenen Methodenspektrums im KLD wurde entsprechend ausgeweitet und umfasst neben der Empfindlichkeitsprüfung klinisch relevanter first line Antibiotika und neu entwickelter real time PCR-Verfahren auch modernste molekulare Typisierungsverfahren wie das am und mit dem KL etablierte Multi Locus Sequencing Typing (MLST) für Corynebacterium diphtheriae und C. ulcerans oder Next Generation Sequencing (NGS).
Im Jahr 2017 wurden bereits mehr als 200 humane und veterinärmedizinische Proben zur Untersuchung auf potentiell toxigene Corynebakterien (mit Zunahme tox+ zoonotischer C. ulcerans Isolate) am KLD untersucht.
Darüber hinaus ist das KLD auch beratend für einsendende Ärzte, Gesundheitsämter, diagnostische Laboratorien und das Robert Koch-Institut (RKI) tätig. Im Rahmen des European Diphtheria Surveillance Networks der ECDC fungiert das KLD als National Focal Point für Diphtherie.