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Elemente, Schwermetalle und Mineralstoffe – Untersuchungsergebnisse 2007
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) führt die Untersuchungen auf Elemente, Schwermetalle und Mineralstoffe zentral in speziell eingerichteten Labors durch. Im Jahr 2007 verteilten sich 4.800 Proben schwerpunktmäßig auf unterschiedliche Lebensmittel, Trink-, Mineralwasser, Bedarfsgegenstände, Spielwaren, kosmetische Mittel und Arzneimittel. Davon waren 782 Proben Bestandteil nationaler Untersuchungsprogramme wie dem bundesweiten Monitoring und dem Nationalen Rückstandskontrollplan.
Silber in Speiseeis: Trend
Bei der Herstellung von Speiseeis können in unzulässiger Weise silberhaltige Entkeimungsmittel zugesetzt werden, um die mikrobiologische Beschaffenheit zu verbessern. Die regelmäßigen Untersuchungen am LGL auf Silber zeigen eine abnehmende Tendenz: Während 2004 noch fast 5 % der Eisproben wegen ihres Silbergehalts beanstandet wurden, fiel die Beanstandungsquote in den letzten beiden Jahren auf unter 2 % (siehe Abbildung 1). Am LGL werden jährlich bis zu 300 Untersuchungen dieser Art durchgeführt.
Abbildung 1: Beanstandungsquoten für Silber in Speiseeis (2004–2007)
Schwermetallbelastung von ayurvedischen Nahrungsergänzungsmitteln
Es ist in Fachkreisen bekannt, dass in ayurvedischen Nahrungsergänzungsmitteln hohe Arsen- und Quecksilbergehalte vorkommen können. Von den am LGL untersuchten Produkten fielen drei durch extrem hohe Arsen- (bis zu 59 mg/kg) beziehungsweise Quecksilbergehalte (bis zu 64 mg/kg) auf. Um eine Gesundheitsschädigung durch den Verzehr solcher Mittel zu verhindern, wurde die Bevölkerung mit einer Schnellwarnung informiert. Die noch im Handel vorhandenen Bestände wurden umgehend aus den Regalen genommen und entsorgt.
Detaillierter Bericht: Vorsicht vor ayurvedischen Nahrungsergänzungsmitteln
Schwermetalle in Blattgemüse
Bei Schwerpunktuntersuchungen von Feldsalat und Spinat auf Schwermetalle waren beide Gemüsearten frei von Spurengehalten an Blei und Arsen war nur in Einzelfällen bis maximal 0,01 mg/kg nachweisbar. Alle Spinatproben enthielten aber Cadmium in messbaren Konzentrationen. Die Häufigkeitsdarstellung in Abbildung 2 zeigt ein Maximum der Gausskurve bei 0,1 mg/kg, die höchsten Gehalte reichten bis 0,3 mg/kg. Der Cadmiumgrenzwert der Kontaminanten-Höchstgehaltsverordnung von 0,3 mg/kg wurde in keiner Probe überschritten. In Feldsalat konnte keine Cadmiumbelastung festgestellt werden.
Abbildung 2: Cadmium-Häufigkeitsverteilung in Spinat mit Gaussfunktion
Jod in Kindernahrung
Als essenzielles Spurenelement für die Bildung von Schilddrüsenhormonen muss Jod dem Körper in ausreichender Menge zugeführt werden. Daher werden Fertignahrungen für Kinder in vielen Fällen mit Jod angereichert. Anhand von Milchbreien für Kleinkinder untersuchte das LGL, wie der deklarierte Gehalt mit dem tatsächlichen Jodgehalt dieser Produkte übereinstimmt. Bei der Mehrzahl der Produkte wurden 10 bis 60 % höhere Jodgehalte gegenüber dem deklarierten Wert gemessen. Die Ursache dafür sind die natürlichen Jodgehalte im Ausgangsprodukt Milchpulver. Allerdings wurde in einem Fall mit 80 % auch eine deutliche Niedrigdosierung festgestellt.
Cadmium in kakaohaltigen Getränkepulvern
Der Kakaoanteil dieser Produktgruppe liegt in der Regel zwischen 14 und 23 %. Über den Kakaoanteil ist in allen diesen Getränkepulvern Cadmium vorhanden. Das LGL ermittelte in seinen Untersuchungen Cadmiumgehalte von 0,02 bis 0,04 mg/kg. Abbildung 3 zeigt, dass ein Einfluss des Kakaoanteils im Bereich von 14 bis 23 % nicht eindeutig erkennbar ist. In einer Probe mit 40 % Kakaoanteil war die Cadmiumkonzentration mit 0,15 mg/kg am höchsten. Bei bestimmungsgemäßer Verwendung werden diese Pulver zum Beispiel in Milch gelöst, wodurch eine Verdünnung um den Faktor 10 bis 20 erfolgt.
Abbildung 3: Cadmiumgehalte in kakaohaltigen Getränkepulvern
Aluminium in Lebensmitteln
Hinsichtlich der gesundheitlichen Unbedenklichkeit steht Aluminium immer wieder in der Diskussion. Das LGL untersucht deshalb regelmäßig Lebensmittel schwerpunktmäßig auf dieses Element.
In Mineralwasser bewegen sich die Aluminiumgehalte auf sehr niedrigem Niveau. Von 80 untersuchten Handelsproben lagen mehr als zwei Drittel unter der Bestimmungsgrenze von 0,002 mg/l. Als höchste Gehalte wurden 0,011 mg/l gemessen.
In Apfelsaft liegen die natürlichen Aluminiumgehalte unter 5 mg/l. Höhere Konzentrationen werden durch die Verwendung von Aluminiumtanks oder -armaturen bei der Saftherstellung verursacht.
In 108 Apfelsäften aus kleinen bis mittelgroßen regional tätigen Keltereien, war der Aluminiumgehalt bei 84 % dieser Produkte unter 2 mg/l. Zehn Proben überschritten einen Gehalt von 10 mg/l, als höchster Wert wurde 36 mg/l ermittelt. Konzentrationen über 10 mg/l werden vom LGL als technisch vermeidbar angesehen.
Aluminium ist ein natürlicher Bestandteil vieler pflanzlicher Lebensmittel und deren Verarbeitungsprodukten. Untersuchungen von kakaohaltigen Getränkepulvern ergaben einen mittleren Aluminiumgehalt von 30 mg/kg, mit Höchstwerten bis zu 45 mg/kg. Unter den 31 Proben wurden in sechs Fällen auch Konzentrationen unter 10 mg/kg ermittelt.
Antimon in Erfrischungsgetränken und Fruchtsäften
Antimon wird als Katalysator bei der Herstellung von PET-Kunststoffflaschen (PET = Polyethylenterephtalat) verwendet. Getränke, die in solche Flaschen abgefüllt werden, enthalten sehr geringe, aber messbare Antimonkonzentrationen. Im Jahr 2007 wurden insgesamt 147 alkoholfreie Erfrischungsgetränke und Fruchtsäfte auf Antimon untersucht. Das LGL fand in 57 % dieser Produkte messbare Antimongehalte, bei 18 Proben lagen die Gehalte über 1 µg/l. Die höchste Konzentration mit 3,4 µg/l wurde in einer Orangenlimonade gemessen.