Nitrat in Feldsalat – Untersuchungsergebnisse 2014

Feldsalat zählt aufgrund seines Vitamin- und Mineralgehaltes zu den wertvollsten Salatarten. Er ist besonders reich an Provitamin A, Vitamin C und Folsäure sowie Eisen, Kalium und Kalzium. Da die kleinen, rosettenförmigen Pflänzchen trotz Frost im Freiland angebaut werden können, hat Feldsalat Hauptsaison im Herbst und Winter. Oft erfolgt der Anbau dennoch in Folientunneln oder im Gewächshaus.
Feldsalat kann als Blattgemüse Nitrat anreichern. Um die Nitrataufnahme zu minimieren, wurden Höchstgehalte für besonders nitratreiches Blattgemüse wie Eisbergsalat, Rucola, Spinat und Salat (Lactuca Sativa L.) festgelegt. Für den gewöhnlichen Feldsalat gelten diese Grenzwerte jedoch nicht.

Höhere Nitratgehalte im Winter

Gerade in sonnenarmen Wintermonaten, in denen Feldsalat hauptsächlich verzehrt wird, sind höhere Nitratgehalte zu erwarten. Daher untersuchte das LGL 2014 als Schwerpunkt 50 Proben Feldsalat, die größtenteils im Winterhalbjahr geerntet wurden. Von den vorgelegten Proben war bei 20 Feldsalaten bekannt, ob sie im Gewächshaus bzw. im Freiland angebaut wurden (siehe Tabelle). Durchschnittlich wiesen die Proben 2.454 mg/kg Nitrat auf. Im Feldsalat aus dem Gewächshaus stellte das LGL mit durchschnittlich 2.577 mg/kg einen deutlich höheren Nitratgehalt als bei den im Freiland angebauten Proben (durchschnittlich 2.007 mg/kg) fest.
Die 31 deutschen Feldsalate enthielten etwas höhere mittlere Nitratgehalte als die 19 ausländischen Proben (neun aus Frankreich, sechs aus Italien, vier aus Belgien). Da nur die italienischen und französischen Feldsalate durchschnittlich geringere Gehalte aufwiesen, könnte dies auf eine längere Sonnenscheindauer zurückzuführen sein.
Für manche im Winter geernteten Salate, zum Beispiel Kopfsalat, Lollo rosso bzw. Lollo bionda, Eichblatt und Romana ist ein Höchstgehalt festgelegt. Bei diesen Salaten lag der mittlere Nitratgehalt mit 2.463 mg/kg auf dem gleichen Niveau wie bei Feldsalat. Die Sommersalate wiesen hingegen mit 1.453 mg/kg einen deutlich geringeren durchschnittlichen Nitratgehalt auf.
Auch bei Rucola lag der Nitratgehalt im Sommer aufgrund der günstigeren Lichtverhältnisse unter der Winterware, wobei das LGL wie in den Vorjahren in dieser Kultur die höchsten Gehalte feststellte. Bei Eisbergsalat hingegen ist der Nitratgehalt nicht so stark vom Erntezeitpunkt abhängig. Der Unterschied zwischen Winter- und Sommersalat war nur gering. Frischer Spinat enthielt wie in den Vorjahren wieder deutlich höhere Nitratgehalte als das verarbeitete, tiefgefrorene Produkt.

Maßnahmen

Da für Feldsalat kein Grenzwert festgelegt ist, können Proben selbst bei hohen Nitratgehalten lebensmitterechtlich nicht beanstandet werden. Jedoch werden Erzeuger zu einer Verbesserung der Düngepraxis angehalten. Bei den vorliegenden 50 Proben verfasste das LGL in drei Fällen entsprechende Hinweisgutachten.
Von den Kulturen mit Höchstgehalten wiesen insgesamt elf Proben Nitratgehalte über den rechtlichen Grenzwerten auf. Sechs Proben (vier Rucola, ein Spinat und ein Lollo rosso) überschritten die Höchstgehalte in dem Maße, dass eine lebensmittelrechtliche Beanstandung erfolgte. Bei fünf Proben (drei Rucola, ein Kopfsalat, ein Spinat) wurden die Höchstgehalte hingegen nur knapp überschritten.

Tabelle: Nitratgehalte in Feldsalat und Blattgemüse mit Höchstgehalten im Jahr 2014
Anzahl Proben Mittelwert [mg/kg] minmaler Gehalt [mg/kg] maximaler Gehalt [mg/kg]
Feldsalat 50 2454 255 4581
Gewächshaus 13 2577 255 4391
Freiland 7 2007 601 3498
Deutschland 31 2501 255 4581
Ausland 19 2377 669 4462
Kulturen mit Höchstgehalt 225 2194 76 8661
Salate* 99 1963 281 4063
Sommer 49 1453 281 3566
Winter 50 2463 503 4063
Rucola 40 5206 540 8661
Sommer 13 4485 540 7664
Winter 27 5553 878 8661
Eisberg 36 1006 159 1870
Sommer 12 937 159 1870
Winter 24 1041 513 1632
frischer Spinat 21 1688 223 4634
Tiefkühlspinat 29 670 76 1635

*Kopfsalat, LolloRosso/Bionda, Eichbalatt, Romana (alle Lactuca sativa L.)

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