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Echinokokkose (Hunde-/Fuchsbandwurm)
Bei der Echinokokkose wird zwischen der zystischen Echinokokkose, die durch den "Kleinen Hundebandwurm" Echinococcus granulosus verursacht wird, und der alveolären Echinokokkose, die durch den "Kleinen Fuchsbandwurm" Echinococcus multilocularis verursacht wird, unterschieden.
Zystische Echinokokkose
Erreger
Abbildung 1: Leber eines Wildschweines mit Echinokkokenfinnen.
Echinococcus granulosus ist ein 4-7 mm langer Bandwurm, der Hunde (auch Füchse und Wölfe) als Endwirt befällt. Zwischenwirte sind regelhaft Wiederkäuer, aber auch andere Säugetiere (z. B. Schwein, Pferd, Kamel), einschließlich dem Menschen, können infiziert werden.
Vorkommen und Übertragungswege
E. granulosus ist weltweit verbreitet. Der Erreger ist mit Schafhaltung assoziiert und kommt in Europa vor allem in Mittelmeerländern und auf dem Balkan vor. In Deutschland sind Infektionen vorwiegend aufgrund von Reisetätigkeit (auch bei Hunden) und Migration importiert. Die Infektion des Endwirtes erfolgt durch Verzehr von finnenhaltigem Fleisch. Der Zwischenwirt infiziert sich durch die orale Aufnahme der Eier.
Krankheitsbild
Der klinische Verlauf beim Zwischenwirt ist sehr variabel und hängt von der Lokalisation der Zysten (=Finnen) ab. Die Zysten wachsen langsam und expansiv und können ein Volumen von bis zu 15 Litern erreichen. Symptome beim Menschen als Fehlwirt sind Oberbauchschmerzen bei einem Leberbefall sowie Atembeschwerden bei einem Befall der Lunge.
Diagnostik
Die intravitale Diagnostik beim Endwirt (Hund) ist sehr schwierig. Nur selten können die Proglottiden der adulten Bandwürmer im Kot nachgewiesen werden. Die mit dem Kot ausgeschiedenen Eier sind morphologisch nicht von denen anderer Hundebandwürmer zu unterscheiden. Dies ist bei erfolgreichem mikroskopischen Nachweis nur mittels molekularbiologischer Methoden möglich.
Die Diagnostik beim Menschen erfolgt meist durch bildgebende Verfahren wie Sonographie und Computer-Tomographie. Ein serologischer Nachweis ist ebenfalls möglich, versagt jedoch oft bei einem ausschließlichen Befall von Lunge oder ZNS.
Alveoläre Echinokokkose
Erreger
Abbildung 2: Fünfgliederiger Fuchsbandwurm im mikroskopischen Bild
Echinococcus multilocularis ist ein 2-11 mm langer Bandwurm, der Füchse als Endwirte befällt. Ein infektionstüchtiger Befall von Hunden und Katzen wird diskutiert, spielt aber vermutlich keine oder nur eine vernachlässigbare Rolle. Zwischenwirte sind regelhaft Mäuse und andere Nagetiere, es können aber auch andere Säugetiere, einschließlich dem Menschen, infiziert werden.
Weitere Informationen finden sie unter Gesundheit: Der kleine Fuchsbandwurm.
Gesetzliche Regelungen
Die Echinokokkose von Einhufern, Rindern, Schweinen, Schafen, Ziegen, Hunden, Katzen, Hasen und Kaninchen ist meldepflichtig.