Gehäuftes Auftreten von Hantavirus-Erkrankungsfällen in Bayern im Jahr 2017
Seit Anfang des Jahres wurden dem LGL insgesamt 306 Fälle von Hantavirus-Erkrankungen aus Bayern gemeldet (Datenstand: 18.09.2017; Quelle: SurvNet). Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es lediglich 17 Fälle in Bayern. Ähnliche Häufungen wie im Jahr 2017 traten bereits in den Jahren 2007, 2010, 2012 und 2015 auf (siehe Graphik 1).
Graphik 1: Anzahl der übermittelten Hantavirus- Erkrankungsfälle in Bayern pro Meldejahr und -quartal nach Referenzdefinition des RKI (Datenquelle: SurvNet, Datenstand: 18.09.2017)
Bekannte Risikogebiete sind die Region um Würzburg, Teile des Bayerischen Waldes sowie die Schwäbische Alb. Sporadisch kann das Hantavirus aber auch in anderen Regionen Bayerns auftreten.
Hantavirus-Erkrankungen verlaufen zumeist mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber-, Kopf- und Gliederschmerzen. Darüber hinaus kann es auch zu einer Nierenbeteiligung bis hin zum akuten Nierenversagen kommen.
Das Hantavirus wird in Deutschland über Rötelmäuse übertragen, die die Viren über Speichel, Kot und Urin ausscheiden. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt entweder über die Atemwege, indem virushaltiger Staub oder Aerosole (Tröpfcheninfektion) eingeatmet werden oder durch Schmierinfektionen über die Hände nach Kontakt mit lebenden oder toten Nagetieren bzw. deren Ausscheidungen. Besondere Vorsicht ist deshalb geboten bei Tätigkeiten in Räumen (z. B. Schuppen, Keller, Dachböden, Gartenhäuschen), in denen Mäuse hausen, aber auch im Freien z. B. bei Kompost- oder Holzarbeiten. Staubentwicklung sollte bei Reinigungsarbeiten durch vorheriges Befeuchten vermieden werden. Bei sichtbarem Mäusebefall sollten Handschuhe und ggf. Mundschutz getragen werden um sich vor einer Infektion zu schützen.