Milzbrand - Häufig gestellte Fragen
1. Was ist Milzbrand?
Milzbrand (Anthrax) ist eine bakterielle Infektionserkrankung bei Tieren (insbesondere Wiederkäuer), die durch Bacillus anthracis verursacht wird. Die Erkrankung kommt in Tierbeständen in Afrika, Asien, im Nahen Osten und Teilen Europas vor. Es handelt sich dabei um eine Einzeltiererkrankung, die nur sehr schwer von Tier zu Tier und erst recht sehr schwer vom Tier auf den Menschen übertragen wird.
Die Infektion des Menschen ist zwar prinzipiell möglich, erfordert aber hohe Infektionsdosen, da der Mensch für Milzbrand eine deutlich geringere Empfänglichkeit aufweist als beispielsweise Rinder, Schafe oder Ziegen. Menschliche Fälle kommen in industrialisierten Ländern kaum mehr vor.
2. Wie wird Milzbrand behandelt?
Die Behandlung von Milzbrand ist zu Beginn der Erkrankung mit Antibiotika sehr gut möglich. Wichtig ist, dass bei entsprechender Symptomatik rasch ein Arzt aufgesucht wird.
3. Besteht eine Ansteckungsgefahr für die Bevölkerung?
Für die Normalbevölkerung besteht kein Risiko. Die Ansteckung von Mensch zu Mensch ist quasi ausgeschlossen. Milzbrand kommt in den Tierbeständen der industrialisierten Länder Westeuropas nahezu nicht mehr vor, so dass auch von dieser Seite eine Ansteckungsgefahr nicht gegeben ist.
4.Gibt es Verhaltenshinweise für die Bevölkerung?
Beim Auffinden gebrauchter Spritzen, die möglicherweise von Drogenabhängigen benutzt worden sind, muss generell mit Sorgfalt vorgegangen und eine Nadelverletzung vermieden werden. Dies dient aber in erster Linie der Vermeidung einer Infektion mit HIV- oder Hepatitis-Viren.
5. Wie kamen es bei den aktuellen Fällen zu der Infektion?
Der genaue Infektionsweg ist noch nicht abschließend geklärt. Die polizeilichen Ermittlungen dauern an. Man geht davon aus, dass mit Milzbrand-Sporen kontaminiertes, intravenös konsumiertes Heroin die Infektionsquelle für die beiden derzeitigen Fälle aus dem Raum Regensburg ist.
6. Was müssen Drogenkonsumenten beachten?
Die Gefahr einer Infektion mit Milzbrand kann bei intravenös gespritzten Drogen, insbesondere Heroin bestehen. Die Hauptgefahr besteht beim Spritzen, bei anderen Aufnahmewegen ist die Gefahr geringer, aber nicht ganz auszuschließen. Bei Entzündungen an Einstichstellen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden und auf die Möglichkeit eines Milzbrands hingewiesen werden.